Neue Ausstellung in St. Pölten: Triumphe, die unvergessen bleiben
Der KURIER berichtet verstärkt aus der Landeshauptstadt St. Pölten. Wenn Sie über alle wichtigen Themen in der Stadt informiert bleiben wollen, dann können Sie sich hier oder am Ende des Artikels für den wöchentlichen Newsletter "Ganz St. Pölten" anmelden.
Es waren Momente der Sportgeschichte, die unvergessen bleiben: Franz Klammers wilder Ritt in Innsbruck 1976, mit dem er sich zum Olympiasieger krönte. Oder die Tennis-Schlacht im Finale der US Open 2020, die der Niederösterreicher Dominic Thiem gegen Alexander Zverev für sich entscheiden konnte und dafür mit seinem ersten Grand-Slam–Sieg belohnt wurde. In Erinnerung geblieben ist vielen aber auch der legendäre Spruch von Edi Finger sen., der das Siegestor durch Hans Krankl im argentinischen Córdoba 1978 mit „Tooor, Tooor, Tooor, (…) I wer’ narrisch!“ kommentierte. Österreich hatte bei einer WM Deutschland bezwungen, eine Nation lag sich in den Armen.
Die neue Sonderausstellung „Das Jahrhundert des Sports“ im Museum Niederösterreich in St. Pölten widmet sich ab heute diesen Triumphen, aber auch den vielen Tragödien, die der Sport mit sich bringt. Ex-Fußball-Profi Toni Pfeffer, Karatekämpferin Funda Celo, Para-Schwimmer Andreas Onea und Skilegende Michaela Dorfmeister sind Botschafter der Ausstellung, die von Bernhard Hachleitner, gemeinsam mit Christian Rapp und dem wissenschaftlichen Team des Hauses kuratiert wurde.
Bühnen des Sports
Es geht aber auch um die Bühnen des Sports. Zu sehen sind eine Sitzbank der Pfarrwiese, der ehemaligen Heimstätte des SK Rapid, Modelle des Bundessportzentrums Südstadt und vieles mehr. Auf 650 Quadratmetern sind 243 nationale und internationale Objekte ausgestellt, zudem gibt es sieben interaktive Stationen.
Die dunklen Seiten
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betonte bei der Präsentation, dass sich der Kulturbereich in einer sehr herausfordernden Zeit befinde und Freizeitvergnügen nur eingeschränkt möglich seien. „Die Museen sind es, die Chance und Möglichkeit bieten, um Kultur spürbar zu machen“, sagte sie.
Aber auch die dunklen Seiten des Sports bleiben bei der Schau, die sich in fünf Kapitel aufteilt, nicht ausgespart. „Wir sprechen auch ganz bewusst kristische Themen wie den politischen Missbrauch von Sport, Sexismus, Homophobie, Antisemitismus und Doping an“, berichtet Christian Rapp, wissenschaftlicher Leiter des Hauses der Geschichte. Ein Kapitel widmet sich den Massenmedien, die Sport erst zu einem Massenphänomen machten.
Ein Bildfunkgerät aus dem Jahr 1960, das von Pressefotograf Kristian Bissuti zur Verfügung gestellt wurde, ist unter anderem Zeugnis einer rasanten technologischen Entwicklung in den Medien, die sich mit Digitalkameras, GoPros und Drohnenfahrten bereist mehrfach überholt hat.
Die Besucher können im Museum aber auch selbst aktiv werden, etwa auf einer Slackline oder am Ski-Simulator. Die Ausstellung läuft noch bis 9. Jänner 2022.
www.museumnoe.at