Chronik/Niederösterreich/Sankt Pölten

Klimaneutralität als St. Pöltner Stadtziel und landesweite Forderung

Eine wachsende Stadt, die keine Emissionen mehr ausstößt – was erst nach einer Utopie klingt, ist nun das erklärte Ziel der nö. Landeshauptstadt. Und das nicht irgendwann, die Klimaneutralität soll in St. Pölten bereits 2030 Realität sein.

Möglich machen sollen das über 100 Handlungsmaßnahmen, die in der neuen Klima-Rahmenstrategie der Stadt zusammengefasst sind. Der KURIER hatte berichtet: 

„Wir werden keinen finden, der im Magistrat nicht davon betroffen sein wird“, spricht Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) am Dienstag von einem breit gefächertem Maßnahmenpaket.

Klimakoordinationsstelle

In einem ersten Schritt werden die Verwaltungsstrukturen im Magistrat selbst angepasst. So soll eine neue Koordinationsstelle als Schnittpunkt aller Klimathemen eingerichtet werden. Auch personelle Aufstockungen werden laut Stadler nötig sein.

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Weiters sollen in naher Zukunft  Maßnahmen in den Themenbereich Energie und Mobilität gesetzt werden. Konkret werde der Ausbau der Fernwärme oder aber auch öffentlicher Verkehr, Radfahren und Zufußgehen forciert werden. Weitere Themenbereiche betreffen Stadtplanung sowie Bewusstseinsbildung.

Zu diesen Zielen  soll sich  in der kommenden Sitzung auch der Gemeinderat bekennen, wie Stadler ankündigte. Ob die Grünen diesem Antrag zustimmen, ist noch offen: „Die Klimastrategie wird dem Anspruch an eine Strategie nicht gerecht und hat diesen Namen noch nicht verdient. Uns fehlen darin Zahlen, Ziele, Zeitpläne und definierte Verantwortlichkeiten“, so eine erste Reaktion von  Grün-Sprecherin Christina Engel-Unterberger.

Neue Plattform fordert Land NÖ zum Handeln auf

Für eine landesgesetzliche Verankerung der Klimaneutralität bis 2040 setzt sich nun auch die neu gegründete Plattform „klimaNÖtral“ ein, die kürzlich in St. Pölten präsentiert wurde.

Wie mit namhaften Organisationen wie Fridays for Future, Global 2000, das Klimavolksbegehren, der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) und die Interessensgemeinschaft Windkraft (IGW) betont wurde, brauche es einen klar definierten Ziel-Pfad für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern wie Erdgas, Kohle und Erdöl, so „klimaNÖtral“-Sprecher Erwin Mayer.

Bisher seien die Klimaschutzziele des Landes zu niedrig gesteckt gewesen. Würde das Tempo bei der Reduktion von Treibhausgasen der letzten 30 Jahre fortgesetzt werden, würde die Klimaneutralität erst in 1.600 Jahren erreicht werden, hieß es.

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