Chronik/Niederösterreich/Sankt Pölten

FH St. Pölten: Mobilfunkdaten sollen Unwetter vorhersagen

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Punktuelle Starkregenereignisse, die zu Überflutungen führen. Hagel, der Dächer zerstört. Wetterkapriolen waren heuer auch in der Region St. Pölten keine Seltenheit. Von einem Ausnahmejahr darf nicht ausgegangen werden, denn feststeht, dass durch den Klimawandel Wetterextreme wie diese immer häufiger auftreten werden.

Keine flächendeckenden Daten

Katastrophen und Schäden könnten aber nur durch kurzfristige (maximal über zwölf Stunden) und regionalen Prognosen minimiert werden. „Bodenstationen oder Fernerkundungssystemen wie Wetterradar oder Satelliten können entsprechende Daten dafür liefern“, so ein Forscherteam der Fachhochschule St. Pölten in einer Aussendung. Das Problem: „In großen Teilen Österreichs beschränkt allerdings das unwegsame Gelände die Anzahl der Messstationen und auch Radardaten stehen aufgrund der Topografie in bestimmten Gegenden nur in unzureichendem Maß zur Verfügung.“

Um diese Lücken zu schließen, sollen nun Mobilfunkdaten, beziehungsweise physikalische Daten daraus wie Signaldämpfungen angewandt werden. Diese seien durch den stetigen Ausbau des Mobilfunknetzes in großen Mengen und flächendecken verfügbar, so die FH.

Aktuelle Unwetterereignisse als Forschungsbasis

Grundlage für die Forschung bieten derzeit Niederschlags- und Richtfunkdaten der vergangenen Monate. Das Projektteam bestehend aus der FH St. Pölten, der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), der Hutchison Drei Austria GmbH und dem Wasserwirtschaftsamt des Landes Steiermark, wertet diese Daten momentan aus. Durch die Analyse soll abgeschätzt werden, ob Mobilfunkdaten Extremwetterereignisse vorhersagen können.

„Dies wäre in Zukunft ein enormer Vorteil“, so Projektleiter Oliver Eigner (Institut für IT-Sicherheitsforschung FH St. Pölten). So könne Schadensprävention betrieben, effizienter reagiert und geplant werden. Mobilfunkanbieter könnten so auch Ausfälle und Störungen eindeutig Wetterphänomenen zuordnen. Finanziert wird das Projekt über das Förderprogramm für Sicherheitsforschung KIRAS des Landwirtschaftsministeriums.

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