Aus Waffenfirma wurde Synagoge: Archäologen zeigen neue Funde in NÖ
Bei archäologischen Grabungen im Umfeld der heutigen Synagoge in St. Pölten sind Teile des Vorgängergebäudes entdeckt und gesichert worden. Es handelt sich um eine Rückwand, eine Stiege sowie die sogenannte Ostmauer. Die Lage des Objekts, das bis 1913 als Gotteshaus gedient hat, sei nun „erstmals bis auf den Zentimeter genau bekannt“.
Münze entdeckt
„Auf diesem Areal wurde 1885 ein Fabriksgebäude der Waffenfirma Gasser zu einer Synagoge adaptiert“, erklärte Archäologe Ronald Risy. Die nun gemachten Entdeckungen seien „auf Basis von Bodenradar-Untersuchungen“ gemacht worden. „Eine Münze aus dem Jahr 1860, Keramikscherben, Verputzreste und Fragmente von Bodenplatten aus Stein wurden gefunden, können allerdings nicht zweifelsfrei der Synagoge zugeordnet werden.“
„Diese Untersuchungen liefern wichtige Informationen für die Vermittlung der Geschichte des Hauses und seiner Gemeinde, die ab Frühjahr 2024 in der Ehemaligen Synagoge stattfinden wird“, betonte Martha Keil, Leiterin des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs. Entstehen wird in der niederösterreichischen Landeshauptstadt ein Zentrum für Ausstellungen, Kulturveranstaltungen und Geschichtsvermittlung. Die Renovierungs- und Adaptierungsarbeiten starten im Oktober.
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