Auf Frau geschossen: Haft für Familientyrann
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Als ihn die Polizei am 13. Juni in einer kleinen Ortschaft im Bezirk Melk festnahm, hatte der Mann drei Promille intus. Zuvor soll der 39-Jährige seine Ehefrau mit zwei Hämmern verfolgt haben. Als diese in Panik ins Haus flüchtete, griff der Kasache zu einem Luftdruckgewehr und feuerte in ihre Richtung.
Verletzungen
Am Dienstag wurde dem Familienvater am Landesgericht St. Pölten der Prozess gemacht. Dabei ging es aber nicht nur um den Angriff im Juni, sondern um einen viel längeren Zeitraum. Denn laut Anklage soll der Kasache seine Frau und sein Kind immer wieder geschlagen haben. Neben Verletzungen am Körper trug die Tochter auch seelische Schäden davon, sie musste in einer Psychiatrie behandelt werden.
„Es gab Streit“
Der Angeklagte wies bei dem Prozess alle Vorwürfe zurück. „Ja, es hat Streit gegeben. Es ging ums Geld“, erzählte der 39-Jährige. Er habe aber niemals seine Frau oder seine Tochter, die mittlerweile studiert, geschlagen.
Der Verteidiger des Angeklagten sprach davon, dass sein Mandant ein „Alkoholproblem“ habe. Bis zu 20 Bier soll er Mann täglich getrunken haben.
Der 39-Jährige fasste eine zweijährige teilbedingte Haftstrafe aus, davon muss er sieben Monate im Gefängnis absitzen. Außerdem ordnete der Richter ein Antiaggressionstraining und eine Entzugstherapie an.
Das Urteil ist bereits rechtskräftig.