Chronik/Niederösterreich

Säureaustritt: Mehrere Verletzte in Landesberufsschule Neunkirchen

Nach mehreren Großeinsätzen wegen ausgetretener Chemikalien oder hoch explosiver Pikrinsäure in Schulen in Niederösterreich in den vergangenen Wochen ist es am Mittwoch zum nächsten Zwischenfall gekommen.

Seit dem Vormittag stehen die Feuerwehr und Rettungskräfte in der Landesberufsschule Neunkirchen im Einsatz.

Wegen eines Austritts von Salpetersäure in einem Laborraum der Schule war die Dekontaminationsgruppe der Feuerwehr Neunkirchen in der Berufsschule im Einsatz. Das Gebäude musste evakuiert werden. Laut dem Roten Kreuz besteht bei mehreren Personen der Verdacht auf eine gesundheitliche Beeinträchtigung.

Wie Sonja Kellner vom Roten Kreuz bestätigt, wurden sieben Schüler wegen Verletzungen bzw. Beeinträchtigung der Atemwege medizinisch behandelt, zwei davon wurden zur Abklärung ins Krankenhaus gebracht.

Laut Polizeiangaben war im Chemiesaal mit Salpetersäure experimentiert worden. Die Säure reagierte, worauf es zum Austritt von gefährlichen Dämpfen kam.

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Die Feuerwehr musste im Zuge der Evakuierung Schüler aus dem Obergeschoß der Schule mit einem Hubsteiger durch ein Fenster in Sicherheit bringen. Insgesamt gab es 58 betroffene Personen im Gebäude. Seitens der Feuerwehr Neunkirchen-Stadt wurde unter Verwendung von Schutzanzügen die Säure im betroffenen Raum neutralisiert bzw. ins Freie gebracht. Nach rund einer Stunde konnte der Einsatz beendet werden. 

Nach der Entdeckung explosiver Pikrinsäure mussten zuletzt in der HTL Mödling rund 200 Schüler evakuiert werden. Pikrinsäure verbrennt an der Luft mit starker Rauchentwicklung, bei sehr raschem Erhitzen oder einer Initialzündung kommt es gar zur Detonation. Der Stoff ist empfindlich gegen Hitze und Feuer sowie gegen Schläge und Reibung.