Chronik/Niederösterreich

Proteste gegen Baumschlägerungen

Nur wenige Themen mobilisieren so viele Bürger wie das Schicksal von Bäumen in der Stadt oder deren Umfeld. Ob Ulmerfeld oder Krems, Wachau oder zuletzt Langenlois: Keine Gemeindeverwaltung kann es sich mehr leisten, ihre Bürger nicht zu informieren und zu Wort kommen zu lassen.

Auch die Ankündigung der Stadtgemeinde Langenlois im Zuge einer Straßensanierung eine Baumallee zu schlägern, löste enormes Interesse der Bürger aus. Die Anrainer sorgen sich um ihre Lebensqualität im betroffenen Teil der Bahnstraße. „Die Linden sind rund 100 Jahre alt und haben damit das übliche Lebensalter für Stadtbäume erreicht, deren Gesundheit durch Salzstreuung und komprimiertes Erdreich beeinträchtigt ist“, erklärte Stadtrat Stefan Nastl bei einer vorbereitenden Informationsveranstaltung für Anrainer und Interessierte.

Seit ein großer Ast abgebrochen war und das Dach eines Autos eingedrückt hatte, ist Feuer am Dach: In dem Wagen saß ein Kind, während seine Mutter gerade ausgestiegen war. Sie blieben zum Glück unverletzt.

Das Thema Sicherheit ließ die Anrainer nicht kalt. Gleichzeitig meldeten sie ihre Vorstellungen für die Neubepflanzung an: Die einen wollen weniger, die anderen mehr Schatten. Die einen möchten keine fliegenden Samen, die anderen heimische Gehölze. So wie die Langenloiser Grün-Gemeinderätin Anita Stemberger-Chabek, die kritisierte, dass die vorgesehene Baumart, die Gleditschie, keinen Nektar für Bienen bietet.

Allee

„Dafür passt sie zum bereits neu gepflanzten Teil der Bäume, sodass der Allee-Charakter erhalten bleibe“, entgegnete Nastl. Bürgermeister Hubert Meisl vermittelte: „Erst wird die Straße saniert, bis zur Neupflanzung im Herbst ist noch Zeit, um über die Baumart zu diskutieren.“