Polit-Debatte um neuen Freiwilligenbus
Jetzt erst recht.“So lautet die Devise der Mitglieder des neuen Waidhofener Vereines „WYli“, der am Samstag einen von Freiwilligen gelenkten Bus als Cityshuttle für Bürger ohne eigenes Auto gestartet hat. Dass, wie berichtet, am ersten Samstag Vormittag nur vier Passagiere mit dem neuen Öffi fuhren, entmutigt Vereinsobmann und Bürgermeister Wolfgang Mair, ÖVP, nicht. Er war Samstag der erste Testpilot für den „WYli“.
Man habe die Kosten für den Citybus an Samstagen auch deshalb eingespart, weil die Fahrgastzahlen extrem niedrig waren, erklärt der Bürgermeister. Weil aber aus dem Stadtteil Raifberg 50 Protestunterschriften eingelangt waren, habe er am Samstag von dort mehr als nur drei Passagiere erwartet. Da dem nicht so war, glaubt Mair, dass die Unterschriftenaktion eine „gesteuerte Geschichte war“.
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Mair hatte jene, die den eingesparten Citybus schriftlich beklagt hatten, in einem Brief über den neuen Öffi-Transporter in die City informiert. „Wir werden noch einmal informieren. Der ,WYli’ wird fortgesetzt. Es haben sich schon viele freiwillige Fahrer gemeldet“, kündigt Mair an.
Raifberg, mit rund 350 Einwohnern, ist ein traditionelles SPÖ-Revier. Aber SPÖ-Vizebürgermeister Martin Reifecker wehrt sich vehement dagegen, dass seine Partei hinter einem Boykott des „WYli“ stecken könnte. Für kurze Zeit hatte die SPÖ früher an Samstagen ein Taxi-Unternehmen für die Raif-berg-Route in die City engagiert. Als es um die Übernahme und Erweiterung der Samstagstouren durch die Stadt ging, wurde von ÖVP, Liste UWG und Grünen die Idee des „WYli“ unterstützt.
Warum die SPÖ aber im Gemeinderat ebenfalls für die Einsparung von rund 10.000 Euro für den Samstag-Citybus gestimmt hat, erklärt Reifecker so: „Wir dachten, dass es von Raifberg ohnehin den Postbus gibt – ein Irrtum“. Die geringe Beteiligung bei der ersten Fahrt sei in der verpflichtenden Mitgliedschaft zum „WYli“-Verein begründet, die jeder Fahrgast eingehen müsse, glaubt der rote Stadtvize. „Die Leute wollen das nicht.“
Tatsächlich muss jeder Passagier erst dem Verein beitreten, bevor er den Bus um einen Euro nutzen kann.