Chronik/Niederösterreich

Planungssünden bringen täglich Ärger

Hier hat man für die hohe Zahl der Wohnungen viel zu wenig Parkplätze geschaffen. Seit wegen der Grünen Zone noch viele auswärtige Autos bei uns stehen bleiben, ist es ein Drama“, sagt Waltrun Flick. Die Pensionistin lebt im Kremser Stadtteil Mitterau. Ihre Ansicht teilen fast alle, die man auf das Thema anspricht.

Besonders betroffen ist der Bereich südlich des Bahnhofes. Als nächst gelegenes Gebiet zum Zentrum ohne Parkgebühr zieht es Autos aus der ganzen Umgebung an. Wer nicht zahlen will, nutzt den Ortsteil zum Parken.
Außerdem zieht auch die Außenstelle der Gebietskrankenkasse viele Autos an.
Flick schildert die praktischen Auswirkungen: „Oft muss ich mit meinem Auto weit entfernt stehen bleiben und die Einkäufe zur Wohnung schleppen.“ Ihre Schwiegertochter Birgit Flick, die im selben Haus wohnt, stimmt zu: „Am Wochenende ist es besonders schlimm. Warum, weiß ich nicht. Manche Leute nehmen aber große Firmenfahrzeuge aus der Arbeit mit und stellen sie bei uns ab.“

„Am besten ist es, gar nicht wegzufahren, wenn man einen Parkplatz hat. Den kriegt man nie wieder“, stöhnt ein Anrainer. Er überlegt – so wie das einzelne Autobesitzer bereits gemacht haben – die günstigste Bahn-Dauerkarte zu kaufen: Dann darf er sich nämlich legal in das benachbarte Bahnhofsparkdeck stellen.
Das über die Geleise gebaute Parkdeck half in der Vergangenheit, die Situation in der Mitterau zu entschärfen. Da durften auch Nicht-ÖBB-Kunden einfahren. Dieses Recht hatte sich die Stadt Krems einst erkauft, indem sie die Erhaltungskosten für den Bau übernahm.

Abgedreht

Doch seit dem Jahreswechsel erlauben Schranken nur noch Bahnkunden die Einfahrt. Wegen Geldmangels beendete die Stadt diese Vereinbarung 2012. Das führte auch dazu, dass Bahnpendler wieder mehr freie Stellplätze im Parkdeck finden.
Hoffnungen setzen die Betroffenen in eine Arbeitsgruppe zum Parken, die unter Verkehrsstadtrat Alfred Scheichel demnächst ihre Arbeit aufnimmt. „Das wird auf jeden Fall Thema sein“, betont Scheichel.