Chronik/Niederösterreich

Einbrecher verfolgte Neunjährige in Niederösterreich

„Wir sind mit unseren Nerven am Ende“, sagt Maria Z. aus Wilhelmsburg in Niederösterreich. Fest drückt sie ihre Tochter Alina an sich. Die 32-Jährige ist froh, dass ihr Kind wohlauf ist.

Am vergangenen Sonntag machte sich die Neunjährige nach dem Spielen auf den Heimweg, als sie gegen 20.30 Uhr einen Mann sah, der mit einer Zange an jener Tür herumwerkte, die zu mehreren Wohnungen in dem Haus führt.

Täter versteckte sich

„Als der Unbekannte Alina sah, hat er sich umgedreht und ist ihr mit der Zange in der Hand nachgelaufen. Zum Glück war sie schneller als er“, berichtet die Niederösterreicherin. Als die Neunjährige ihre Mama alarmierte, wählte diese sofort die Nummer der Polizei. „Die Beamten waren sehr schnell da. Leider konnten sie den Mann nicht finden. Es gibt hier allerdings sehr viele Büsche, wo man sich gut verstecken kann, wahrscheinlich hat er das ausgenutzt“, sagt Maria Z. im KURIER-Gespräch.

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Hinweise erbeten

Was die fünffache Mutter noch zusätzlich in Unruhe versetzt, ist der Umstand, dass der Mann nicht zum ersten Mal versucht haben soll, in das Haus einzudringen. „Wir sind eine Patchwork-Familie. Mein Mann geht arbeiten, ich bin mit den fünf Kindern oft allein daheim. Ich habe Angst, dass uns etwas zustoßen könnte“, sagt sie.

Von der Polizei habe sie den Tipp bekommen, verdächtige Beobachtungen zu melden. Eine vage Täterbeschreibung konnte Alina schon geben. Der Täter soll zwischen 30 und 40 Jahre alt sein und bei einem der Einbruchsversuche ein grünes T-Shirt und eine blaue Hose getragen haben. Er wird von der Schülerin als dunkelhäutig beschrieben. Ein entsprechender Aufruf zur Vorsicht, den Z. via Facebook gestartet hat, wurde schon mehr als 100-mal geteilt. Sachdienliche Hinweise werden an jeder Polizeidienststelle entgegengenommen.

Weniger Einbrüche

Auch wenn es die Betroffenen wenig beruhigen mag, die Zahl der Einbrüche in Niederösterreich ist im Sinkflug begriffen. Im Jahr 2018 registrierte die Exekutive weniger als 2.000 Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäuser. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren waren es noch etwa doppelt so viele. Weiterer positiver Aspekt: Die Aufklärungsquote ist gestiegen. Insgesamt konnten 43.097 Verdächtige ausgeforscht werden, was einem Plus von 8,9 Prozent entspricht.