Keine Brandstiftung in zerstörtem Reptilienzoo
Aufatmen bei den Fans und den Betreibern des Schildkrötenzoos in Wiesen bei Neustadtl im Bezirk Amstetten. Nachdem am 2. August ein Großbrand das Hauptgebäude des Tierparks vernichtete, geriet Zoodirektor Christian A. bei der Kriminalpolizei auch noch unter den Verdacht der Brandlegung. Ein nun vorliegendes Brandgutachten entlastet A. eindeutig, worauf die Staatsanwaltschaft St. Pölten die Ermittlungen eingestellt hat.
„Aus dem Gutachten, das uns vorliegt geht klar hervor, dass eine vorsätzliche Brandstiftung nicht vorliegt“, erklärt Staatsanwältin Michaela Obenaus. Entgegen dem Ermittlungsergebnis der Polizei, stellte ein Sachverständiger fest, dass das Feuer nicht an drei Stellen zugleich, sondern in einem Abfalleimer im Buffetraum entstanden ist. A. hatte, bevor er das Haus verließ, einen Aschenbecher im Eimer entleert. Glutreste dürften zum Feuer geführt haben.
Strafrechtlich sei diese Unaufmerksamkeit des Zooeigentümers jetzt völlig anders zu bewerten, erklärt die Staatsanwältin. Christian A. müsse sich zwar noch immer wegen der „fahrlässigen Herbeiführung einer Feuersbrunst“ rechtfertigen, aber die Anklagebehörde hat ihm ein Angebot für eine Diversion gemacht. Dabei soll der Tierparkbetreiber einen Teil der Verfahrenskosten tragen und einen zweijährigen Bewährungszeitraum erfüllen, klärt Obenaus auf. Eine Entscheidung A.’s ist noch nicht bekannt.
Zusätzlich zum enormen Brandschaden seien der Zoodirektor und seine Familie wegen der Verdächtigungen und Vorverurteilungen enormer psychischer Belastung ausgesetzt gewesen, sagt seine Frau, die Sprecherin des Internationalen Reptilienvereins, Brigitte A. In einem Schreiben heißt es: „Der Vorwurf der vorsätzlichen Brandstiftung wird von der Staatsanwaltschaft nicht mehr verfolgt und das Ermittlungsverfahren gegen Christian A. wurde eingestellt.“ Auf der Homepage des Schildkrötenzoos wird bereits der Wiederaufbau des Tierparks angekündigt.