Nach Unterhosen-Sager: Ex-Stadträtin widerruft Sexismus-Vorwurf
Von Kevin Kada
Ein Vorfall aus dem Sommer 2019 in Retz (Bezirk Hollabrunn) hat nun ein Nachspiel für die ehemalige Stadträtin Elisabeth Germann (SPÖ). Damals ließ eine gestreifte Unterhose die Wogen in der Weinstadt hoch gehen. In einem offenen Brief an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) warf die Retzer Stadträtin Elisabeth Germann dem Retzer Bürgermeister Helmut Koch Seximus vor.
Die beiden dürften bei der Direktorin der Volksschule zu einem Termin geladen gewesen sein, als die Frage aufkam, ob jemand Kaffee möchte. Laut Germann antwortete Koch mit "selbstverständlich schwarz, er sei schwarz bis ins Innerste, er habe sogar schwarzes Blut und schwarze Unterhosen an. Dann hat er die Hose geöffnet bis seine Unterhose sichtbar war und gesagt, ach schau heute ist sie gestreift."
Forderung nach Parteiausschluss
Germann fordert unter anderem den Parteiausschluss Kochs aus der ÖVP. Dieser reagierte auf KURIER-Anfrage damals aufgebracht: "Das ist eine Frechheit, es wird geklagt!" In einer Stellungnahme betonte er zudem: "Ich habe vielleicht einen flapsigen Spruch getätigt, aber sicher kein unrechtes Verhalten gesetzt. Ich habe meine Hose nicht geöffnet, das lasse ich mir von niemanden unterstellen. In dieser Frage bin ich auch bereit, meine Unschuld vor Gericht zu verteidigen.“
Dieses gerichtliche Nachspiel hat nun ein Ende gefunden. Am späten Montagabend teilte Germann per OTS mit: "Hiermit widerrufe ich, Elisabeth Germann, meine Behauptung, Bürgermeister Helmut Koch habe bei einer Besprechung am 18. Juni 2019, in der Volksschule Retz, 'seine Hose geöffnet, bis seine Unterhose sichtbar war und gesagt, ach schau, heute ist sie gestreift'."
Koch blieb, auch nach der Gemeinderatswahl Anfang 2020, Bürgermeister der Stadt Retz. Germann ist mittlerweile nicht mehr Teil des Retzer Gemeinderates.