Chronik/Niederösterreich

Nach AMS-Entscheidung: Bürgermeister aus dem Waldviertel setzen sich für Eibetex ein

Die „Einrichtung für berufliche Entwicklung“ Eibetex muss schließen. Der KURIER berichtete. Bei AMS NÖ begründete man die Entscheidung damit, dass Fördermittel an anderer Stelle eingesetzt werden. Prompt folgte Kritik.

Seit 33 Jahren unterstützt Eibetex Personen, die einen Arbeitsplatz suchen. Nun wird der Betrieb vom AMS NÖ geschlossen, weil die Zahl der Langzeitarbeitslosen in der Region zurückgegangen ist. Laut der Förderstrategie wolle man sich auf andere Regionen konzentrieren, wo mehr Bedarf ist.

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Unerwartet sei es gewesen, sagt Martina Schmid, Geschäftsführerin von Eibetex, als man in dieser Woche zum AMS NÖ geladen wurde. Dort sei die Schließung mitgeteilt worden. „Wir kämpfen darum, dass der Standort erhalten bleibt“, sagt Schmid im Gespräch mit dem KURIER. „Der Bedarf ist da.“ Sie spricht von einer „menschlichen Katastrophe“ für alle Beteiligten, die man noch verhindern will.

Der Abgeordnete zum Nationalrat Rudolf Silvan (SPÖ) und Andreas Hitz, Vorsitzender der Fraktion der Sozialdemokratischen Gewerkschafter fordern nun, dass die Entscheidung von AMS NÖ-Chefin Sandra Kern zurückgenommen wird oder sie zurücktritt.

Bürgermeister des Bezirks Waidhofen wollen mit Bundesrätin Viktoria Hutter (ÖVP) die Entscheidung abwenden. Es brauche solche Einrichtungen. Hier zu sparen, treffe die Falschen. Die Argumentation des AMS, die Einrichtung einzustellen, weil es im Bezirk kaum Arbeitslose gibt, sei für die Bürgermeister nicht nachvollziehbar, „denn das Ziel des Vereins ist schließlich, Menschen mit Handicap zu befähigen, aus eigenen Kräften das Leben zu meistern."

Beim AMS NÖ will man auf Rücktrittsforderungen nicht eingehen, sondern auf „sachlicher Ebene im Diskurs“ bleiben.