Motorsport: Waldherr widmet Triumph dem verunglückten Vater
Von Patrick Wammerl
Es war im Advent 2011, als das damalige Rallye-Ass Andreas Waldherr (43) bei einem tragischen Arbeitsunfall in seiner Autowerkstätte in Aspang bei Neunkirchen tödlich verunglückte. Sein Sohn Luca war damals erst 17 Jahre und wie der Vater ein ganz großer Motorsportfan.
13 Jahre später feierte der „Junior“ mit seiner Beifahrerin Claudia Maier seinen wohl emotionalsten Sieg.
Ausgerechnet in seiner Heimat, der Buckligen Welt, krönte sich der Lokalmatador zum Champion. Luca Waldherr raste bei der „OBM Land der 1000 Hügel“-Rallye rund um Krumbach (Bezirk Wiener Neustadt) am vergangenen Wochenende zu seinem ersten Elite-Sieg bei einem Staatsmeisterschaftslauf. Der 30-Jährige triumphierte in einem Citroen C3, der aus dem Racing-Stall von Manfred Stohl stammt, vor dem 64-jährigen Altmeister Raimund Baumschlager und dem Tschechen Filip Kohn (beide Skoda Fabia).
Waldherr sicherte sich damit im letzten Rennen auch den Titel des Vizestaatsmeisters hinter dem bereits seit Juli gekrönten Simon Wagner.
Nach der Rallye wusste Luca Waldherr kurze Zeit gar nicht, wo ihm der Kopf steht. Der erste Sieg in der Königsklasse und das vor der Haustüre, dazu noch der Vizemeistertitel in seiner ersten Saison in der stärksten Fahrzeug-Kategorie, nachdem er letztes Jahr in überlegener Manier den Gesamtgewinn im 2WD-Championat eingefahren hatte.
Emotionen pur
Zwei Ereignisse, die den in Zöbern lebenden Niederösterreicher auch emotional ordentlich mitnahmen. Seinem Vater Andreas war es trotz zahlreicher Triumphe in der Meisterschaft selbst nie gelungen, die prestigeträchtige Rallye vor Heimpublikum für sich zu entscheiden. „Einen Sieg vor den eigenen Fans hätte sich mein viel zu früh verstorbener Vater so sehr gewünscht. Umso mehr freut es mich, dass ich das nun für uns beide geschafft habe“, richtete Luca Waldherr nach dem Erfolg emotionale Worte an die Fans.
Es war letztlich ein Herzschlagfinale. Lange Zeit hatte Raimund Baumschlager etwas gegen einen Sieg des Duos Waldherr/Maier, in dem zweitägigen Sekundenkrimi hatte er aber das Nachsehen.