Chronik/Niederösterreich

Maissau: Umfahrung drückt auf Umsätze

Es ist ruhig geworden in Maissau. Seit der Eröffnung der Umfahrung hat sich das Verkehrsaufkommen in der Gemeinde deutlich verringert. Viele Anwohner freut’s. Doch so manchem Geschäftsmann wandern die Sorgenfalten auf die Stirn.

"Wir mussten zwei Mitarbeiter entlassen", sagt Christian Vlasaty, Pächter des Klosterheurigens. Vor allem mittags bekommt der Gastronom die Gäste-Flaute zu spüren. "Die Durchfahrer fehlen", stellt seine Frau Alexandra Turek fest. Im Vorjahres-Vergleich habe man 50 Prozent Umsatz eingebüßt. "Eigentlich wäre jetzt Hauptsaison", ist Vlasaty nachdenklich. Er steht jetzt selbst in der Küche, seine Frau macht den Service. "Wenn’s nicht bald wieder aufwärts geht, werden wir bis Jahresende gehen."  Er übt Kritik an der  Werbelinie der Gemeinde. "Wir wollten mit einer Panorama-Genuss-Straße werben. Aber die gibt’s jetzt nicht."

Vlasaty ist nicht der einzige, der die fehlende Laufkundschaft zu spüren bekommt. Auch Tankstellen-Betreiber  Herbert Zanitzer. "Wir sind die Hauptbetroffenen. Das war absehbar." Ohne Durchzugsverkehr sei das Geschäft "eine Katastrophe". Zahlen will er keine nennen, aber: "Der Rückgang ist erschreckend." Auch er musste sich von einem Mitarbeiter trennen. Die Hoffnung gibt er aber nicht auf. "Wir  bekommen einen Nahversorger dazu, den wir betreiben werden." Darauf setzt er seine Hoffnung.

"Der Nahversorger wird ein Frequenzbringer", meint Bürgermeister Josef Klepp.  Der Geschäftsrückgang sei nicht überraschend. "Aber die Umfahrung war absehbar. Die Gastronomie muss sich  um ihre Stammgäste bemühen." Und auch um die Besucher der Amethystwelt. "Denn da war der Parkplatz in den vergangenen Wochen voll. Viele Familien kommen her."

Etwas bieten

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Peter Gallas, Marketingchef  der Amethystwelt bestätigt: "Wir haben 20 bis 25 Prozent mehr Besucher." Auch dank des neuen Edelsteinhauses. "Man muss sich auf  so etwas eben vorbereiten und den Gästen etwas bieten."

Das sieht auch Sabina Schuhmann-Naderer, Chefin des gleichnamigen Landgasthofs und Hotels so. "Uns geht es gut. Es ist schön, dass wir nicht mehr die Autos zählen müssen." Der eine oder andere Kaffee wird zwar nicht mehr verkauft. "Aber man muss sich eben umstellen."