Lösung im Streit um Gnadenhof möglich
Von Julia Schrenk
Sie wollte einen Weg zu ihrem Grundstück haben. Er sah seinen Gnadenhof für Tiere in Gefahr. Tatsächlich 18 Jahre lang stritten sich deshalb Franz-Joseph Plank, Leiter des Gnadenhofs am Hendlberg in Brand-Laaben, und seine Nachbarin um den sogenannten Notweg, den die Nachbarin als Zufahrt zu ihrem Grundstück errichten lassen wollte.
Plank, Obmann des Vereins Animal Spirit und Betreiber des Gnadenhofs, ließ das nicht zu: Der Weg würde mitten durch seinen Hof verlaufen, Stallungen müssten abgerissen und die Weide verkleinert werden. Zudem hatte Plank Angst, dass durch den Bau einer Zufahrtsstraße das gesamte Haus durch einen Hangrutsch zerstört werden könnte.
Mit dem Streit, der schon den Vorbesitzer des Gnadenhofs vor Gericht brachte, könnte jetzt Schluss sein. Erstmals scheint eine Einigung zwischen Tierarzt Plank und seiner Nachbarin absehbar: „Sie steht dem Alternativ-Plan nicht mehr ablehnend gegenüber“, erklärte Plank die Wende im langjährigen Gerichtsstreit.
Andere Trassenführung
Den „Alternativ-Plan“ erarbeitete ein Architekt. Er legte die Trassenführung in seiner Variante so an, dass weder das Gebäude, noch das Grundstück des Gnadenhofs beschädigt werden würden. Zudem würde durch diese Variante auch weniger Schüttmaterial verwendet. „Die Behörde hat die neue Trassenführung vermessen. In den nächsten drei Wochen wird ein Plan erstellt“, sagt Plank. Auch der Bürgermeister von Brand-Laaben, Helmut Linter, ist vorsichtig optimistisch: „Wenn es eine Einigung gibt, würde mich das freuen.“ Für einen entsprechenden Bescheid fehle ihm dann nur noch ein geologisches Gutachten. „Sobald ich das habe, können wir den Rechtsstreit innerhalb von zwei Wochen beenden“, sagt Lintner. Ob es tatsächlich soweit kommt, entscheidet sich nächste Woche. Da soll der neue Plan unterzeichnet werden.