Kunstraum NÖ schreibt Preis für Performance-Künstler aus
Von Marlene Penz
Im September 2019 verwandelte Helena Eribenne den Kunstraum Niederösterreich in der Wiener Herrengasse in ein afro-karibisches Wohnzimmer der 1970er-Jahre. Sie selbst schlüpfte in die Rolle einer Künstlerin, die in die Zukunft telefoniert und mit einer weißen Kuratorin spricht.
Es war die Erstaufführung dieser Performance, für das Konzept hat die Künstlerin Eribenne im Vorjahr den H13 Niederösterreich Preis für Performance erhalten, der vom Kunstraum Niederösterreich seit 2007 vergeben wird. Nun hat die Ausschreibung für den heurigen Preis begonnen, erstmals ist er mit 5.000 Euro (zuvor 4.000 Euro) dotiert.
„In unserem Fall braucht es für die Performance keinen Bühnenraum mehr, sie wird aus der bildenden Kunst heraus gedacht“, erzählt die künstlerische Leiterin des Kunstraum NÖ, Katharina Brandl, im Videogespräch. Deshalb müssen die Künstler bei den Konzepten, die sie einreichen auch die Räumlichkeiten des Kunstraums miteinbinden.
Ins Rampenlicht
„Es ist wirklich sehr spannend für das Publikum, der Bühnenraum fehlt, man ist auf derselben Ebene wie die Künstler“, sagt die in Wien und Basel lebende Marchfelderin. „Der Preis ist einzigartig in Österreich, Performance-Kunst als Medium der bildenden Kunst ist ein schwer unterfinanziertes, deshalb wollen wir junge Künstler damit fördern und ins Rampenlicht rücken“, betont Brandl. Bis 20. April können die Konzepte eingereicht werden.
Die Sieger-Performance kommt dann am 3. September im Kunstraum NÖ zur Aufführung. Für die Umsetzung ebendieser werden 2.000 Euro zur Verfügung gestellt. Nach dem Premierenabend wird eine Ausstellung die Performance dokumentieren. In welcher Form, könne Brandl nicht sagen, das würde von der Performance abhängen. „Im Vorjahr war bei Helena Eribenne ein alter Fernseher Teil der Szenerie, auf diesem zeigten wir später ein Video der Live-Performance“. Die Zahl der eingereichten Projekte variiere. 2019 waren es 40 . „Wir hoffen, dass es nicht weniger werden, auf Grund der aktuellen Entwicklung“, sagt die Kunsthistorikerin.
Wer mit dem H13 Preis prämiert wird, entscheidet eine Jury. Heuer besteht diese neben Katharina Brandl aus Astrid Peterle (Kuratorin Performance, donaufestival), Stefanie Sourial (Performance-Künstlerin) und Luisa Ziaja (Kuratorin für zeitgenössische Kunst, Belvedere 21).
www.kunstraum.net