Chronik/Niederösterreich/Krems

Spurensuche nach NS-Lagern im Bezirk Krems

Lagerähnliche Unterkünfte für Kriegsgefangene und zivile Zwangsarbeit waren während der Zeit des Nationalsozialismus in vielen Ortschaften Teil des Machtsystems. An der Donauuniversität Krems forscht man nun im Projekt „NS-Volksgemeinschaft und Lager“ gemeinsam mit dem Institut für jüdische Geschichte Österreichs, St. Pölten, in einem dreijährigen Projekt zu diesen vergessenen Lagern in Niederösterreich.

Während der NS-Zeit gab es etwa viele Bauprojekte, die unter Zwangsarbeit umgesetzt wurden. Das betrifft etwa die damalige Neuerrichtung des Kremser Hafens, den Bau des Blechwalzwerkes „Schmidhütte“ und der dazugehörigen Werksiedlung in Lerchenfeld.

Datenlage spärlich

Trotz Lagern in Krems ist die Datenlage aber spärlich. Daher werden nun auch Geschichtsinteressierte aus der Bevölkerung gebeten, sich mit dem Forscherteam der Uni auf Spurensuche zu begeben.

„Es ist nicht einfach, die Geschichte dieser Lager zu rekonstruieren“, sagt Historikerin Edith Blaschitz, die für die Forschung im Bezirk Krems zuständig ist: „Wir hoffen, dass in den Familien noch Briefe, Fotos, Objekte oder Erinnerungen vorhanden sind, die über die Zwangsarbeit Auskunft geben.“ Es gebe nur noch wenige Zeitzeugen.

Am 20. Jänner startet mit dem Museum Krems, dem Stadtarchiv, der Stadtbücherei und Mediathek sowie der Topothek daher eine Workshop-Serie an der Universität Krems.

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