Chronik/Niederösterreich/Krems

Schimmel im Katzenklo: Waldviertler misshandelte seine Katzen schwer

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Vier mangelernährte Katzen - zwei davon erst wenige Woche alt -, die sich ununterbrochen kratzten und verklebte Augen hatten, fand eine Amtstierärztin im vergangenen August in der Wohnung eines 20-Jährigen in Weitra vor. 

"Das Katzenkisterl war komplett überfüllt und verschimmelt, das hätten die Katzen nicht mehr verwenden können", schilderte die Veterinärmedizin am Dienstag vor dem Landesgericht Krems im Zeugenstand. Deshalb sei die restliche Wohnung mit den Ausscheidungen der Tiere übersät gewesen. "Da auch Scherben auf dem Boden lagen, war ich froh, dass kein Tier verletzt war", führte sie weiter aus. Zugang zu frischem Wasser oder Futter hatten die Katzen nicht, der Besitzer habe erklärt, dass er sie aus der laut Tierärztin "furchtbar ekelhaften" Toilette trinken lasse. 

"Froh" über Anzeige

Ohne die Abnahme und Umsiedelung in das Tierheim Krems hätten die Katzen laut der Veterinärmedizinerin "vielleicht noch Wochen" überlebt, doch eine Nachbarin des 20-Jährigen hatte die Zustände angezeigt.

"Ich hätte dort nicht mehr leben sollen, genauso wenig die Katzen", bekannte sich der Angeklagte am Dienstag gegenüber den Vorwürfen der Tierquälerei schuldig. Er sei an die falschen Leute geraten und habe sich nicht mehr um seine Haustiere gekümmert. "Ich habe gesehen, dass es ihnen nicht gut geht. Als die Anzeige kam, war ich froh, dass mir jemand hilft." Jetzt gehe es dem Angeklagten aber wieder besser, "und den Mietzen auch" erkundigte er sich bei der Verhandlung nach deren Verbleib. 

Da er den Tieren durch die Haltung laut Richterin "unnötige Qualen" zugefügt habe, wurde der 20-Jährige - nicht rechtskräftig - zu einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe verurteilt, die ihm aber auf drei Jahre bedingt nachgesehen wird. Vom Widerruf einer vorangegangenen bedingten Freiheitsstrafe wurde aber abgesehen. 

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