Knapp 200.000 Kilometer weniger: Kremser frisierte Kilometerstände
Von Sophie Seeböck
Es lief immer gleich ab: Ein 64-jähriger Kremser wollte seine Privatwagen verkaufen. Bevor er die Autos aber im Internet anbot, ließ der gebürtige Mazedonier die Kilometerstände von einem Unbekannten auf einem Parkplatz in Stockerau gegen etwas Geld frisieren. Der Kontakt sei über ein Inserat im Internet zustande gekommen, so eine Verteidigerin kürzlich am Landesgericht Krems.
Insgesamt sechs Audi A3 und drei Skoda Octavia konnte er so um einen besseren Preis verkaufen, wobei es einmal beim Versuch blieb. Teilweise wurden die Kilometerstände um knapp 200.000 Kilometer verändert. „Autos mit einem Kilometerstand von über 200.000 bringen natürlich nicht so viel ein, wie mit nur 134.000 Kilometer“, fasste die Richterin zusammen.
Pickerl-Fälschung
Aufgeflogen war die Betrugsmasche, die der Mann über mehrere Jahre durchzog, erst durch eine Lenker- und Fahrzeugkontrolle in Krems. Dabei wurde am Pkw des 64-Jährigen eine gefälschte Begutachtungsplakette festgestellt.
Sehr wortkarg bekannte sich der 64-Jährige aufgrund der Vorwürfe des versuchten bzw. vollendeten schweren Betrugs sowie der Fälschung besonders geschützter Urkunden und Urkundenunterdrückung schuldig.
Frau wusste nichts von Betrug
Frau wusste nichts Mitangeklagt war auch seine Ehefrau, da die Papiere der Autos auf sie ausgestellt waren. Die 63-Jährige gab aber an, nichts von den betrügerischen Machenschaften ihres Manns gewusst zu haben. Sie wurde freigesprochen.
Acht Opfern des 64-Jährigen wurden jeweils 630 Euro Schadenersatz zuerkannt. Außerdem setzte es für den Vorbestraften eine bedingte Freiheitsstrafe von 14 Monaten. Unbedingt blieb aber die Geldstrafe von 3.120 Euro. Das Urteil ist rechtskräftig.
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