Chronik/Niederösterreich/Krems

Defektes Licht: Polizei zieht Lenker aus dem Verkehr

Mit dem immer weiter sinkenden Sonnenstand im Herbst steigt auf den heimischen Straßen vor allem auch die Unfallgefahr.

Dass es bei Dämmerung und Dunkelheit häufiger zu teils folgenschweren Kollisionen kommt, zeigt die Statistik: Alleine 2021 kam es in dunklen Stunden zu österreichweit 7.232 bzw. in Niederösterreich zu 1.437 Unfällen mit Personenschaden. 125 bzw. 29 Personen kosteten diese Zwischenfälle das Leben.

Gutschein statt Organstrafmandat

Naheliegend sei auch, dass die meisten „Dunkelheitsunfälle“ von Oktober bis Februar passieren, wie der ÖAMTC mit Berufung auf Daten der Statistik Austria mitteilt. Auslöser dieser Unfälle ist nicht selten schlechte Beleuchtung: „Vielen ist nicht bewusst, wie gefährlich es ist, etwa nur mit einem Licht unterwegs zu sein. Der Gegenverkehr könnte dann zum Beispiel von einem einspurigen Fahrzeug ausgehen“, weiß Willy Konrath, Leiter der NÖ Landesverkehrsabteilung. Wird man von der Polizei mit mangelhafter Beleuchtung aus dem Verkehr gezogen, setzt es ein Organstrafmandat.

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Wie häufig Autofahrer mit defekter Lichtanlage unterwegs sind, zeigte sich vergangene Woche in Krems. Binnen einer Stunde fischten Polizeibeamte zwölf betroffene Fahrzeuge aus dem Verkehr. Die Lenker hatten in diesem Fall aber Glück: Sie erhielten statt einem Strafzettel nämlich einen Flugzettel des ÖAMTC mit Sicherheitshinweisen.

33 Aktionen

Außerdem wurden die Fahrerinnen und Fahrer gleich zu den Technikern des Kremser Standorts durchgewunken, die den Mangel an Ort und Stelle kostenlos behoben. „Alle Verkehrsteilnehmenden sind gleichermaßen gefordert, für Sichtbarkeit im Straßenverkehr zu sorgen. Einerseits aus Gründen des Selbstschutzes, um besser wahrgenommen zu werden, andererseits um andere Verkehrsteilnehmende und Hindernisse rechtzeitig zu erkennen“, wolle man mit der Aktion auch das Sicherheitsbewusstsein der Lenker schärfen, so der Kremser ÖAMTC-Standortleiter Peter Kuderna.

Heuer wird die „Flugzettel statt Strafzettel“-Aktion des Automobilclubs mit der Polizei an insgesamt 33 Standorten in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland umgesetzt.

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