Chronik/Niederösterreich

Flutschutz bald verbessern

Selten genug findet ein Dringlichkeitsantrag einer Oppositionsfraktion in Krems doppelte Zustimmung, nämlich zur Dringlichkeit und zum Inhalt. Doch beim Hochwasserschutz waren in der jüngsten Gemeinderatssitzung alle sechs Fraktionen einig. Für Geplänkel war das Thema allen zu ernst und wichtig. Das Ziel ein gemeinsames: Der Schutz soll an allen Fronten weiter verbessert werden.

Dass der Pegel des jüngsten Hochwassers die Höhe fast voll nutzte, erinnerte an die Dringlichkeit, den Mobildamm von Stein zu erhöhen. Auch die Dämme des Kremsflusses am östlichen Rand der Gemeinde kamen so nahe an ihre Kapazitätsgrenzen, dass manche Kritiker schon Versäumnisse witterten.

Immerhin haben Grundwasseraustritte im Gewerbegebiet der Stadt einen Schaden von mindestens 120.000 Euro an Kanaleinbauten und Straßen verursacht. Das Ersetzen von rund 900 Quadratmeter Straßenbelag hat bereits begonnen. Die Arbeiten sollen bis Ende Juli dauern.

So rannte die Kremser FPÖ mit ihrem Dringlichkeitsantrag, sofort Geld aus dem neuen Topf der Bundesregierung für Hochwassermaßnahmen zu beantragen, offene Türen ein. „Das ist zwar alles schon angelaufen, aber man kann unmöglich gegen einen solchen Antrag stimmen“, sagt SPÖ-Bürgermeister Reinhard Resch.

„Da hätte schon längst viel mehr geschehen müssen“, meinte während des Fluteinsatzes nicht nur der Hochwasser-Einsatzleiter des Magistrates, Leopold Rohrhofer, zu dem Dammsystem, das Hochwasser von Kamp- und Kremsfluss zurückhalten soll. Wie berichtet, hatten Hunderte Helfer über Tage verbissen die Dämme nahe Theiß gesichert, weil die undicht zu werden drohten.

Funktioniert

„Die Dämme haben ihre Aufgabe voll erfüllt. Sie saugen sich nur irgendwann voll“, betont dazu Heinz Stummer. Er ist Obmann des Gemeindeverbandes, der das Dammsystem betreut. „Man kann das Grundwasser nicht abdichten. Einzige Möglichkeit sind Kanalsysteme mit Pumpen dahinter. Das ist sehr aufwendig und teuer, aber bereits geplant“, erklärt er.