Junge Künstler machen Musical: Ein Märchen über Mut
Sein Stück „Daimyo“ soll Mut machen: „Die Grundaussage ist, man soll nie aufgeben“, erzählt der junge Komponist und Autor Leo Floyd (25) aus Brunn am Gebirge. Das Stück ist ein Märchen, das in Japan spielt. Es geht um einen einfachen Fischer aus einem kleinen Dorf. Ihm erscheint ein Geist: er soll die gesamte Provinz aus einer Unterdrückung befreien. „Obwohl er als einfacher Mann eigentlich ungeeignet für so eine große Aufgabe ist, schafft er es“, erzählt der junge Künstler. Diese Botschaft trifft auch auf ihn selbst zu. Seit fast neun Jahren hat er „immer nebenbei“ an dem Stück gearbeitet.
Vergangenen November läutete dann sein Telefon – dran war das Theater Arche aus Wien. Nachdem sie ihn im Internet entdeckt hatten, wollten sie sein Stück spontan bei einem Japan-Abend dabei haben. „Ab da lief die Zeit, in zehn Wochen mussten wir das Stück bühnenreif machen“, erzählt Floyd. In dieser knappen Zeit wurde das Drehbuch finalisiert, der Musik der Feinschliff verpasst und das ganze Team, sowie eine Finanzierung auf die Beine gestellt.
15 Darsteller standen auf der Bühne, neun von ihnen waren Asiaten. „Wir sind stolz darauf, dass wir so viele asiatische Künstler an Bord holen konnten. Die Rollen nicht einfach mit Europäern zu besetzen ist in Österreich leider keine Selbstverständlichkeit“, schildert Floyd. „Es gibt in Österreich nur vier professionelle asiatische Musical-Darsteller, die wir nicht mit dabei hatten“, erzählt er lachend.
Gemeinsam mit seinem Textautor Michael Car, die beiden kennen sich schon seit der Schule, gelang diese Produktion. Das Ziel ist die große Bühne: „Das heißt London oder New York“, so Floyd.
Frühe Begeisterung
Begonnen habe alles, als er zehn Jahre alt war: „Damals habe ich meine erste Musical-CD bekommen, das war Tanz der Vampire. Das hat mir so gut gefallen, dass ich selbst Musical-Darsteller werden wollte“, erinnert er sich. Zwei Jahre stand er selbst auf der Bühne in der Musical-Gruppe von Ramesh Nair, den man als „Inder“ aus der Werbung kennt. Nach einem Jahr Studium zum Musical-Darsteller brach Floyd jedoch wieder ab: „Ich habe bemerkt, ich möchte lieber der Kreative sein, der sich die Show überlegt“.