Jahrhundertprojekt zum Schutz vor Fluten gestartet
Die Druckgasleitung der EVN hing in der Luft, sonst unterirdische Rohre für Telefon und Strom baumelten daneben. Ein massives Stück des Radweges samt Unterbau war von der Kleinen Ybbs verschluckt worden und die Bundesstraße drohte abzurutschen. Der 28. Mai 2014 bescherte dem Marktort Ybbsitz, Bezirk Amstetten, bislang den letzten massiven Hochwasserschaden. Dessen nun abgeschlossene Sanierung mit einem Aufwand von 750.000 Euro stellt zugleich den Start eines Jahrhundertschutzprojektes dar.
Schwere, zum Teil auch mehrere große Hochwässer pro Jahr hatte Ybbsitz seit 2002 zu ertragen. Die Entschärfung der beiden Gebirgsflüsse Prolling und Schwarze Ois, die sich mitten in Ybbsitz zur Kleinen Ybbs vereinen ist eines der größten Schutzprojekte Niederösterreichs.
"Wir können nur Schritt für Schritt vorgehen", sagte Landesrat Stephan Pernkopf. Er lobte am Beispiel Ybbsitz die gute Kooeration zwischen den im Katastrophenschjutz agierenden Landes- und Bundesstellen. Bis 2023 sind in NÖ 185 Projekte um über 700 Millionen Euro vorgesehen. Die Kosten für das Ybbsitzer Vorhaben werden auf 35 Millionen Euro geschätzt. Zum Vergleich: 24 Millionen Euro flossen in den Schutz der Donaustadt Ybbs. Dort hatte das Hochwasser 2002 einen Schaden von 38 Millionen Euro verursacht.