Chronik/Niederösterreich

IS-Verdacht: 14-Jähriger am Montag wieder in der Schule

Jener 14-jährige IS-Sympathisant, der nach seiner Festnahme seit Juli in der Justizanstalt Korneuburg gesessen ist, wurde am Freitag "unter Auflagen" aus der U-Haft entlassen. Am Montag soll er sogar wieder die Schule besuchen.

Nach dem vereitelten Terroranschlag auf das Taylor-Swift-Konzert und Ermittlungen gegen drei junge IS-Sympathisanten im Alter von 16, 17 und 19 Jahren in Niederösterreich, ist der 14-Jährige der nächste mutmaßliche Anhänger der radikalislamischen Terror-Miliz "Islamischer Staat“.

Familie stammt aus Afghanistan

Aufgeflogen war der Schüler mit afghanischen Wurzeln, weil er IS-verherrlichende Dateien in Foren geteilt und gepostet haben soll. Der Staatsschutz der Bundesrepublik Deutschland war auf den Gefährder aufmerksam geworden und hatte die österreichischen Behörden gewarnt.

Terrorvereinigung

Gegen den Österreicher wird wegen terroristischer Vereinigung und gefährlicher Drohung in Verbindung mit dem Waffengesetz ermittelt, so Josef Mechtler, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg.

Sichergestellte Fotos und Videos zeigen "teils aus den Medien bekannte Mitglieder des IS, teils Anschläge, teils IS-Symbole und IS-Flaggen“. Auch zu Gewalt an "Andersgläubigen“ sei aufgerufen worden. Auf dem Smartphone des Buben wurde ein Foto sichergestellt, auf dem sich auch ein Wiener Stadtpolitiker befand. Teilweise waren von den Personen die Köpfe eingekreist. Dazu sei eine Faustfeuerwaffe zu sehen und ein Tötungsaufruf zu lesen.

Für die Staatsanwaltschaft Korneuburg gehe von dem 14-Jährigen aktuell keine konkrete Gefahr mehr aus. Wie ein Sprecher der Anklagebhörde erklärt, haben mehrere Gründe zur Enthaftung des Burschen geführt. Einer der Gründe sei, dass der Jugendliche ab Montag wieder die Schule besuchen muss.

Zu den Auflagen gehört außerdem, dass der 14-Jährige regelmäßig die Bewährungshilfe besuchen und Termine beim Verein Derad wahrnehmen muss. Dieser kümmert sich um die Extremismusprävention und Deradikalisierung bei Gefährdern und Häftlingen.

Die Ermittlungen in dem Fall laufen parallel weiter.