Instrumentenständer: Röschitzer Qualität in Asien
Von Marlene Penz
Weil die asiatischen Instrumentenständer aus Metall zwar günstig aber nicht ihren Qualitätsansprüchen gerecht geworden sind, haben Kathrin und Johannes Kurz aus Röschitz im Bezirk Horn begonnen, Instrumentenständer zu bauen. Mittlerweile exportieren sie ihre Produkte genau dorthin, wo die wackeligen Billigprodukte herkamen: nach China und Japan.
Eigentlich ist Kathrin Kurz Geigenbauerin, ihr Mann Johannes ist Ingenieur für Bautechnik, gemeinsam sind sie nicht nur Eltern von drei Buben, sondern „Kajoku Design“ und stellen zusammenklappbare Instrumentenständer aus Holz her. „Angefangen hat es damit, dass Kathrin ein Cello gebaut hat, sie hat dazu beim Großhändler einen Ständer bestellt, der war von mangelhafter Qualität und passte überhaupt nicht zu dem edlen Musikinstrument, da sagte ich, dass ich einen bauen werde“, erzählt Johannes Kurz, der Kunde war begeistert und hat diesen dann gekauft und so nahmen die Dinge seinen Lauf.
Bedarfsorientiert
Alle Produkte, die sie nun im Sortiment haben, wurden aus einem Bedarf heraus entworfen und umgesetzt: „Da war zuerst der Celloständer, dann sagte ein Bekannter, dass er so einen für seine Gitarre braucht, dann kam das Cellostachelbrett dazu, das sich mittlerweile zu unserem Exportschlager entwickelt hat“, erklärt der 50-Jährige . Von den Cellostachelbrettern, die dazu da sind, dass beim Spielen der Boden nicht beschädigt wird, hat das junge Unternehmen bereits 700 nach Asien verkauft. „Es ist unglaublich, dass da in Asien Instrumentenzubehör von uns aus Röschitz benutzt wird“, freut sich Johannes Kurz. Alle Produkte werden von ihm und seiner Frau in der hauseigenen Werkstatt hergestellt. Ein Großhändler aus Wien vertreibt die Instrumentenständer für Streichinstrumente in über 60 Ländern, alle anderen Produkte können auf Anfrage oder im Webshop, der seit Jänner diesen Jahres betrieben wird, erworben werden. Auch der Gitarrist Wolfgang Muthspiel hat einen Instrumentenständer von „Kajoku Design“.
„Ziemlich witzig“
„Es ist ziemlich witzig, wenn wir eine Tranche an Produkten fertigstellen, dann wackeln wir im Akkord, ich schleife und in der Küche hängt meine Frau die geölten Teile zum Trocknen auf“, gibt Johannes Kurz einen Einblick in die Produktion.
Für die flach zusammenklappbaren Instrumentenständer hat das Ehepaar im Herbst 2017 das Patentrecht in Österreich erhalten und besitzt einen Designschutz für ganz Europa. Das Design kommt von Kathrin, das Technische von Johannes Kurz. An neuen Ideen mangelt es nicht: „Wir haben 100.000 Ideen im Kopf. Wir sind aber gerade beim Hausbauen, im Moment ist die Zeit ein wenig rar. Wenn das aber abgeschlossen ist, dann könnten wir „Kajoku“ ausbauen, ich bin für alles offen“, sagt der Röschitzer Unternehmer.