Chronik/Niederösterreich

Tumulte bei Räumung des Asylwerberheims

Wir mussten reagieren. Schließlich geht es hier um Menschen.“ Neo-Landesrätin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger fackelte diese Woche nicht lange, als es um die Räumung eines privat geführten Asylwerberheimes in Hoheneich, Bezirk Gmünd, ging. Wie berichtet, hatten sich mehrere Bewohner über die desolaten Zustände der Unterkunft beschwert.

Allerdings kam es bei der Räumung am Donnerstag zu Tumulten, weil nicht alle der 20 Bewohner gehen wollten. Schon beim KURIER-Lokalaugenschein sagte Achmed aus dem Sudan: „Ich bin zufrieden. Das Essen ist gut.“ Der 25-Jährige lebt seit zwei Jahren hier. Wohin die Asylwerber gebracht wurden, will Kaufmann-Bruckberger aus Rücksicht auf die Stimmungslage nicht sagen. „Wir können alle in Ersatzquartieren unterbringen.“

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Bei der Suche nach Unterbringungsplätzen für Asylwerber will die Landesrätin nun kräftig aufs Gas steigen. „Unser Ziel ist, die vom Bund geforderte Quote zu erfüllen.“ Ein Brief an alle Bürgermeister mit der Bitte um Unterstützung bei der Quartiersuche, geht in den nächsten Tagen hinaus. „Wir nehmen auch Kontakt zur Bundesimmobiliengesellschaft und zur Kirche auf“, sagt Kaufmann-Bruckberger. „Wenn wir in 400 Gemeinden nur jeweils zwei Plätze bekämen, hätten wir unser Soll erfüllt und die Integration wäre leichter.“