Ausnahmezustand: Tausende in Not
Auch am Dienstag hält das Hochwasser Österreich in Atem. Während in Tirol am Montag bereits die Aufräumarbeiten begannen und in Salzburg nach einem ersten Durchatmen die Schäden sichtbar wurden, herrschen in Ober- und Niederösterreich weiter Hoffen und Bangen. Auch in Wien ist die Feuerwehr in Alarambereitschaft. Die Kapazitäten des Hochwasserschutzes dürften auch dieses Mal ausreichen und die erwarteten Wassermengen aufnehmen. Lediglich der Alberner Hafen dürfte überschwemmt werden. In Uttendorf, OÖ, kam das erste "Hochwasserbaby" in einem Rettungswagen zur Welt.
Die bisherige Bilanz: meterhohe Wellen auf der Donau, ein Rekord-Pegelstand von mehr als 13,50 Metern in Grein (OÖ), zwei Todesopfer und mehrere Vermisste. Die Wetter-Katastrophe rief am Montag auch das Bundesheer auf den Plan. 800 Mann waren mit 24 Hubschraubern in den Katastrophengebieten im Einsatz. Weitere 2000 Soldaten standen bereit. Dazu kommen 18.900 Feuerwehrmänner, 2200 Polizisten und 1000 Rettungskräfte – es ist dies eine der größten Hilfsaktionen, die das Land jemals gesehen hat.
Niederösterreich
In Niederösterreich heißt es ebenfalls weiter Warten: Hier ist der Höhepunkt noch nicht erreicht. Die Donau ist hier vor ihrem Höchststand. Laut Prognose sollte mit 10,90 Metern beim Pegel Kienstock in der Wachau am frühen Nachmittag derselbe Wert wie beim August-Hochwasser 2002 erreicht werden. Am Morgen wurden der Homepage des Landes zufolge 10,62 Meter gemessen. Einen "Hotspot" gab es seit den frühen Morgenstunden in der Gemeinde Mautern (Bezirk Krems). Dort war im Ortsteil Hundsheim vermutlich unter der Schutzwand Wasser eingedrungen, berichtete Matthias Fischer vom Landesfeuerwehrkommando. Eine Rohrdurchführung dürfte nachgegeben haben. Eine Kleingartensiedlung wurde überflutet. Die Feuerwehr musste mit Großpumpen ausrücken. Auch ein Zug des Katastrophenhilfsdienstes stand im Einsatz. Laut Fischer wurden 1500 Kubikmeter Wasser pro Stunde über den Damm in die Donau zurückgepumpt. Die Lage sei unter Kontrolle. Dürnstein war laut Bezirkskommando Krems nur mehr per Bahn und für Einsatzfahrzeuge erreichbar. Die Trinkwasserversorgung in der Gemeinde wurde wegen des Hochwassers außer Betrieb genommen, sagte Fischer. An der Einmündung der Krems in die Donau wurde der Damm verstärkt und die Krone mit Sandsäcken erhöht.
In Stein wurde von der Stadt Krems ein eigener Pegel eingerichtet, so Fischer weiter. Bei einem Stand von 9,20 Metern würden Evakuierungen vorgenommen. In der Früh wurden 8,93 Meter gemessen.
Insgesamt haben die Feuerwehren in Niederösterreich bisher 238 Menschen geborgen. Diese Zahl nannte Franz Resperger vom Landeskommando am Dienstag.
Oberösterreich
In Uttendorf (Bezirk Braunau) wurde das erste "Hochwasserbaby" geboren. Da das Rettungsauto wegen des Hochwassers nur sehr langsam voran kam, musste am Montagabend die Geburt eines Mädchens im Rot-Kreuz-Wagen am Marktplatz stattfinden. Die Mutter und das Baby sind wohlauf.
In Linz waren die Wasserstände in der Früh gleichbleibend, völlige Entwarnung wollten die Experten aber nicht geben. In der Landeshauptstadt standen nach wie vor Bereiche an der Donau unter Wasser, zahlreiche Verkehrsverbindungen waren gesperrt oder beeinträchtigt. In Schärding, das besonders stark betroffen ist, wurden am Dienstag sinkende Pegel verzeichnet.
Wien
Auch in Wien hat die Flut Spuren hinterlassen. Am Dienstag in der Früh war etwa der Radweg am Donaukanal völlig überschwemmt. Die Ostautobahn (A4) musste Dienstag früh in Wien aufgrund von Überflutungen in der Unterführung bei der Stadionbrücke gesperrt werden. Wie die Asfinag mitteilte, ist die Dauer der Sperre noch nicht absehbar. An dieser Stelle ist der Donaukanal über die Ufer getreten. Erhebliche Staus im Frühverkehr waren die Folge. Es wurde versucht, das Wasser mit Pumpen von der Fahrbahn zu entfernen. Asfinag, Polizei und Feuerwehr arbeiteten mit Hochdruck daran, die Unterführung so schnell wie möglich wieder freizugeben. Aufgrund der Sperre war die Abfahrt Richtung Zentrum (Schüttelstraße) nur über das Kreuzungsplateau Stadionbrücke möglich. Autofahrer sollten die möglichen Ausweichstrecken nutzen, die über die Überkopfanzeiger auf den umliegenden Strecken A23, A4 und A22 angezeigt werden.
Bilder: Muren und Hochwasser
„Generell gibt es nun eine Entspannung der Wetterlage“, erklärt Diplom-Meteorologe Andreas Brömser von Ubimet. Zwar seien noch vereinzelt Regenschauer und Gewitter möglich, allerdings nicht mehr in dieser Intensität. Während der Pegelstand der Donau am Montag zulegte, gab es bei den kleineren Flüssen und Bächen bereits leichte Entwarnung, ebenso im Westen Österreichs. Ein ungewöhnliches Tiefdruckgebiet über dem östlichen Mitteleuropa war laut Brömser schuld an den Regenmassen. Es hatte dafür gesorgt, dass warme, feuchte Luft aus dem Mittelmeerraum statt von Süden, von Norden auf die Alpen traf.„Die größten Regenmengen sind vom Bregenzerwald bis zu den Eisenwurzen entlang der Alpennordseite gefallen“, so Brömser. „Spitzenreiter war Bad Ischl mit 265 Litern pro Quadratmeter, gefolgt von Salzburg mit 259 Litern pro Quadratmeter.“
Laut dem Experten mache es schon den Anschein, dass die Folgen des Klimawandels derartige Wetterlagen begünstigen. Denn steigt die Schneefallgrenze, werde weniger Wasser in Schnee gebunden, das dann als Regen direkt die Flüsse speist. „Tendenziell steigt die Wahrscheinlichkeit für solche Ereignisse an. Man wird sie in Zukunft dann vielleicht nicht mehr Jahrhunderthochwasser nennen können.“
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Die Donau stieg und stieg. Die gewaltige Flutwelle wälzte sich entlang der Donau und erreichte Sonntagabend Niederösterreich. Gemeinden entlang des Stromes wurden zum Katastrophengebiet erklärt. Zahlreiche Orte standen unter Wasser. Die Lage spitzte sich am Montag weiter zu.
„Mir reicht’s jetzt. Wenn das Hochwasser vorbei ist, ziehe ich ins Trockene“, klagte Günter Kranabitl aus Emmersdorf am Montagmorgen. Das Wasser hatte den kleinen Donauort gegenüber von Melk schwer getroffen. Feuerwehrmänner fuhren mit Zillen durch den Ort und holten die Menschen aus ihren Häusern. Die meisten nahmen die Flut aber relativ gelassen: Tun könne man ja eh nichts, hörte man die Emmersdorfer sagen. „Ich lasse jetzt mein Haus absaufen, dann wasche ich es“, sagte ein Mittvierziger.
Schwer getroffen wurde auch das nahe Marbach. Aus der Bundesstraße wurde ein reißender Fluss. „145 Häuser stehen unter Wasser, an 50 kommen wir nicht heran“, sagte Ortschef Anton Gruber. Die Menschen hätten in die oberen Stockwerke flüchten müssen. „Es ist wirklich ganz schlimm.“
Hoffnungsschimmer
Das Land rüstete sich für ein 100-jährliches Hochwasser. Montagmittag gab es dann einen kleinen Hoffnungsschimmer: „Wir liegen jetzt leicht unter der Prognose“, sagte Niederösterreichs Landesrat Stephan Pernkopf nach der Sitzung des Landeskrisenstabes. Im Zentrum der Beratungen in der Landeswarnzentrale in Tulln stand der gesamte Donauraum mit besonderem Augenmerk auf der Wachau. Bei Redaktionsschluss keimte die Hoffnung auf, dass die Rekordmarken des Jahres 2002 doch nicht erreicht werden.
Verkehrschaos
Die Flutwelle rollte von Westen nach Osten durch das Donautal. Im Bezirk Amstetten konnten Feuerwehren mit 20.000 Sandsäcken gerade noch verhindern, dass der zum reißenden Fluss mutierte Erlabach das Stadtzentrum von St. Valentin völlig überschwemmt.
Zu den gesperrten Straßen gestellte sich noch ein internationales Verkehrsdilemma. Im Bereich Aschbach war die Westbahn überschwemmt worden. Die ÖBB stellten den Zugverkehr zwischen Amstetten und St. Valentin ein. Tausende Fahrgäste mussten bis Montagvormittag im Bahnhof Amstetten in Busse umsteigen.
Besonders angespannt war die Lage in Markt Ardagger. Dort wurde befürchtet, dass der Donaudamm für das Hochwasser zu niedrig ist. Dann stünden auch dort rund 30 Gebäude unter Wasser.
Altstadt unter Wasser
In Melk stieg das Wasser in der Altstadt weiter. Ein Seniorenheim wurde evakuiert. Am Hauptplatz stand Kaffeehausbesitzer Markus Mader und blickte mit sorgenvoller Miene um sich. „Im Keller haben wir schon Wasser, das Lokal werden wir mit allen Kräften gegen die Flut verteidigen.“ Im Ort wurde Montag hektisch gearbeitet. „Wo ist mein Bus?“, fragte ein Engländer die Einsatzkräfte am Melker Hauptplatz. Die konnten nur zur Donau zeigen. Der Chauffeur hatte das Fahrzeug dort geparkt, wo jetzt meterhoch Wasser steht. „Wir konnten den Bus nur noch mit Seilen festzurren. Sonst wäre er in der Donau zum Torpedo geworden“, sagte ein Feuerwehrmann.
In Weißenkirchen in der Wachau wurden Montagabend Wohnhäuser evakuiert. „Nicht wegen akuter Bedrohung, sondern, damit wir das nicht in der Nacht machen müssen, falls doch etwas passiert. Wir bringen alle Leute dank der Hilfe der Zimmervermieter in der Gemeinde unter“, erklärte Vizebürgermeister Hubert Trauner. Bereits im Vorfeld waren Listen angelegt worden, damit niemand übersehen wird. 450 Personen waren betroffen. Bis zu 150 Menschen mussten auch in Oberarnsdorf am Südufer ihre Häuser verlassen.
Maximalhöhe
Krems-Stein bereitete sich auf das Schlimmste vor. Der mobile Hochwasserschutz ist auf eine Maximalhöhe von 10,8 Metern ausgelegt. Bereits in der Nacht zum Montag forderte Bürgermeister Reinhard Resch seine Bürger auf, ihre Habseligkeiten aus den unteren Geschoßen in Sicherheit zu bringen und Autos zu entfernen. Feuerwehrleute und freiwillige Helfer füllten seit den frühen Morgenstunden Sandsäcke. „Mein Zuhause ist sicher. Daher bin ich nach Stein gekommen, um zu helfen“, sagt der 60-jährige Franz Doppler. Am Abend stand fest, dass Krems vorerst nicht evakuiert werden musste.
Auch in Klosterneuburg und im Ortsteil Kritzendorf stehen seit Sonntag Siedlungen unter Wasser. Johann Mayer wurde gerettet: „Dass es so schlimm wird, damit haben wir nicht gerechnet.“ Auch bei der Textilfirma Müller in Kritzendorf bangt man: „2002 haben wir 1000 Tonnen Stoff verloren. Das wird uns heuer nicht mehr passieren“, sagt Franz Müller. Die Firma hat einen Schutzwall errichtet, trotzdem rechnet Müller damit, dass das Wasser in das Gebäude eindringt.
Gegenüber in Korneuburg überflutete die Donau die Werft-Siedlung. Die Behörden ordneten die Evakuierung an. 60 Kinder, Frauen und Männer mussten in Windeseile ihre Habseligkeiten packen. Mit Zillen wurden die Menschen in Sicherheit gebracht. Am Nachmittag stand das Wasser einen Meter hoch und stieg weiter.
Auch im Bezirk Bruck an der Leitha rüstete man sich. In Bad Deutsch Altenburg und Hainburg wurden vorsichtshalber Sandsäcke verlegt.
Video: Dramatische Nacht in Krems-Stein
Christian Armstark aus Schärding wird heute Vater. Seine Freundin liegt seit den Morgenstunden in den Wehen. „Es wird ein Mädchen“, sagt der 28-Jährige voller Vorfreude, aber einen Haken gibt es schon: Wenn er zu ihr will, muss er erst knietief durch das Wasser waten.
Nach der ersten Schwemme am Sonntag hat sich die Lage in der Barockstadt drastisch verschlimmert. Der Inn schwoll am Montag auf seinen Zenit an: 10,70 Meter. Normalstand sind etwas mehr als vier, beim Jahrhunderthochwasser 2002 waren es 8,7 Meter. Große Teile der historischen Innenstadt sind überflutet. Im Burgraben, wo Armstark wohnt, hat das Wasser schon den ersten Stock verschlungen.
So wie Christian S., der sich für eine kalte, feuchte Nacht im Salzstadl an der Innlände rüstet. Bevor er sich dort mit dem befreundeten Besitzer einquartiert, will er noch zwei Dinge aus seiner Wohnung holen: „Meinen Hund Balu, den hab ich in der Hektik zurücklassen müssen, und die Espressokanne.“ Der 45-Jährige wohnt im zweiten Stock und befürchtet, dass das Wasser bald an seinem Dielenboden leckt. „Im Salzstadl gibt’s Brennholz, Trinkwasser und ein Plumpsklo. Wir kommen über die Runden“, sagt er.
Die Feuerwehr ist rund um die Uhr mit 200 Helfern im Einsatz, sagt Ernst Mair vom Einsatzstab. „Wir kämpfen um die Infrastruktur. Der Strom ist teilweise abgeschaltet, jetzt wird die Wasserversorgung problematisch.“ Am Dienstag soll sich die Lage aber entspannen. „Wir denken schon vorsichtig ans Aufräumen“, heißt es aus der Einsatzzentrale.
Vor dem Hotel Hubertushof in Hüttau im Salzburger Pongau türmt sich ein Berg, auf den die Helfer kaputten Hausrat werfen. Den Herd, die Tische, die Matratzen, sogar Zimmerpflanzen. „Das war einmal unser Hotel“, sagt Chefin Birgit Mann. „Alles hin.“ Eineinhalb Meter hoch stand die braune Suppe im Erdgeschoß des Hauses und zerstörte Speisezimmer, Stüberl, Rezeption, Küche, Bar und Gästezimmer.
Die Mure kam am Sonntag um 7.50 Uhr. Binnen Minuten wälzte sich eine gewaltige Schlammlawine vom Trieggraben bis in den Ort, drang in Wohnungen ein und schluckte Autos und Teile von Gebäuden. „Die Mure schoss vorne bei den Fenstern rein und hinten wieder raus“, erzählt Birgit Mann, die sich mit Familie und Personal gerade noch rechtzeitig in den zweiten Stock retten konnte. Fünf Minuten zuvor waren 51 Gäste in den Bus gestiegen und abgereist – „ein Riesenglück, sonst hätten wir hier 51 Tote gehabt.“ 100 Meter oberhalb des Hotels riss die Mure die Hälfte des Personalhauses weg. „Wir haben vom Schicksal zwei rechte Gerade bekommen“, sagt Hotelchef Hubert Mann.
Mit Booten evakuiert
Mit dem Schrecken davongekommen sind auch Anneliese Gründle und ihre Familie in Kössen, das in Tirol am schlimmsten vom Hochwasser erwischt wurde. „Zum Glück ist niemand verletzt. Sonst müsste man sich eigentlich einen Strick nehmen und sich aufhängen“, sagt die Kellnerin, während Helfer in ihrem Garten Schlamm schöpfen. „Erst letzte Woche haben wir die Renovierung an unserem Haus abgeschlossen. Jetzt ist alles zerstört.“ In der Nacht auf Sonntag war das Wasser der nahen Großache in Gründles Haus im Ortsteil Erlau auf fast zwei Meter gestiegen. „In der Früh sind wir dann mit Booten evakuiert worden.“
Bundeskanzler Werner Faymann, Verteidigungsminister Gerald Klug und Staatssekretär Josef Ostermayer besuchten Montagvormittag die oberösterreichische Gemeinde Ebensee. „Wir werden die Betroffenen selbstverständlich beim Wiederaufbau unterstützen. Wir lassen niemanden im Stich“, so der Bundeskanzler. Man agiere in enger Abstimmung mit den Ländern, um „schnell und unbürokratisch zu helfen“, sagt Faymann.
Von einer „sehr ernsten und angespannten Situation“ und Schäden im „gigantomanischen Ausmaß“ sprach die ÖVP-Spitze am Montag Vormittag in Wien. Vizekanzler Michael Spindelegger hat bereits Kontakte zu den ebenfalls betroffenen EU-Ländern Deutschland, Ungarn und Slowakei aufgenommen – gemeinsam will man um Katastrophengelder aus Brüssel ansuchen. Der Hochwasserschutz-Bau habe Schlimmeres zwar verhindert, müsse aber weiter vorangetrieben werden.
Erwin Prölls Dank an die Helfer
Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) machte sich Montag in Melk ein Bild von der Lage. „Mein Dank gilt Tausenden Feuerwehrleuten und Angehörigen des Bundesheeres. Es steht uns noch einiges bevor. Wir rechnen in der Wachau mit 10,80 bis 10,90 Metern. Das wird eine Zitterpartie – vor allem im Bereich Krems-Stein.“
Caritas-Spendenkonten: Erste Bank, Kontonummer 01234560, Bankleitzahl 20111 sowie das PSK, Kontonummer 7.700.004, Bankleitzahl 60.000. Kennwort „Katastrophenfonds Österreich“.
Hilfswerk: Online-Spenden unter www.hilfswerk.at/spenden/online-spenden oder per Überweisung an die Erste Bank, Kontonummer 292 460 661/00, Bankleitzahl 20111.
Samariterbund: PSK, Konto-Nr. 00093028 745, Bankleitzahl 60000, Stichwort: „Hochwasserhilfe“.
Diakonie: Online-Spenden unter www.diakonie-katastrophenhilfe.at/spenden oder mittels Überweisung mit dem Kennwort „Hochwasser“, PSK, Kontonummer 2313300, Bankleitzahl 60000.
Land NÖ/Hypo Niederösterreich: Kontonummer 04455 014455, Bankleitzahl 53000. Stichwort: „Hochwasser 2013“.
Hilfe im eigenen Land: Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien, Kontonummer 12.200.002, Bankleitzahl 32000. Verwendungszweck: „Hochwasser“.
ORF: Kontonummer 400144001/00, Erste Bank, Bankleitzahl 20111, Stichwort: ORF-Hochwasserhilfe-Sofort.“
Spendenkonto Volkshilfe Solidarität: PSK 1 740 400, BLZ 60 000 Kennwort: Hochwasserhilfe
IBAN AT77 6000 0000 0174 0400, BIC OPSKATWW, Online Spenden unter www.volkshilfe.at
Die heimischen Versicherungen versprechen, die Hochwasser-Schäden rasch und unbürokratisch zu erledigen. Die Call Center wurden personell verstärkt und für die Kunden sind bereits Hotlines eingerichtet, die rund um die Uhr erreichbar sind. Da die Sachverständigen mit dem Ausmaß der Katastrophe überlastet sein werden, empfiehlt es sich, die Schäden mit Fotos selbst zu dokumentieren.
Eine Hochwasser-Versicherung kann über die Eigenheim- und die Haushaltsversicherung abgeschlossen werden. Wer allerdings erwartet, seinen gesamten Schaden finanziell abgegolten zu bekommen, wird enttäuscht. Denn eine hundertprozentige Hochwasser-Deckung bietet nach wie vor keine Versicherung in Österreich an. Das Maximum sind 50 Prozent, allerdings nach oben begrenzt. Lediglich die Wiener Städtische und die Allianz bieten nach eigenen Angaben eine 50-Prozent-Deckung ohne Obergrenze an. Bei der UNIQA ist die Versicherungssumme mit 750.000 Euro begrenzt.
Diese Deckungen kosten natürlich zusätzlich Prämie. In den Standard-Produkten liegt die Absicherung pro Schadensfall zwischen 4000 und 8000 Euro für das Gebäude selbst und nochmals so viel für den Inhalt (Haushalt). Für verwüstete Gärten oder Pools kommen die Versicherungen nicht auf. Wird das Auto beschädigt, zahlt nur die Teil- oder Vollkasko.
Wer noch keine Hochwasser-Versicherung abgeschlossen hat und sich jetzt gegen künftige Katastrophen absichern will, könnte zu spät dran sein. Bereits seit der Flut 2002 haben die Versicherungen ihre Annahme-Praxis streng verschärft. In stark von Hochwässern oder Muren gefährdeten Zonen werden meist keine neue Kunden mehr angenommen und bestehende Versicherungen auch nicht mehr aufgestockt. In nicht regelmäßig von Überflutungen betroffenen Gegenden gibt es nach Risiko gestaffelte Zuschläge auf die Prämien.
Wer über die potenzielle Gefährdung seines Wohnsitzes Bescheid wissen will, kann sich über die digitale Gefahrenlandkarte HORA (www.hora.gv.at) informieren. Die Hochwasser-Risikozonierung wurde von den Versicherungen mit dem Umweltministerium installiert. An dieser Einstufung orientieren sich auch die Versicherungsprämien.
Norbert Griesmayr, Chef der VAV Versicherung, fordert eine gesetzliche Pflichtversicherung für die Folgen von Naturkatastrophen. Das Jahrhunderthochwasser 2002 verursachte einen volkswirtschaftlichen Schaden von rund drei Milliarden Euro, durch Versicherungen gedeckt waren jedoch lediglich 420 Millionen Euro.