Chronik/Niederösterreich

Haftstrafen für zwei "Donaupiraten" aus der Ukraine

Geldsorgen brachten zwei Ukrainer in Bedrängnis. Der Jüngere verlor seinen Job, der andere stand vor teuren Operationen an Knie und Herz. Das erzählten sie zumindest beim Prozess am Freitag im Landesgericht Krems. Sie wurden wegen gewerbsmäßig schweren Diebstahls - teilsweise durch Einbruch - angeklagt. Um rasch Geldmittel aufzutreiben, fuhren sie ab Jänner 2015 durch Nieder- und Oberösterreich und stahlen dabei zahlreiche Außenbordmotoren. Die hätten sich am Schwarzmarkt gut verkaufen lassen, betonten sie. Der Sachschaden wird auf mehr als 80.000 Euro geschätzt.

Streifzug

Ihren Streifzug begannen sie Mitte Jänner 2015 in Tulln. Beim Jachthafen überwanden sie einen zwei Meter hohen Zaun und schnappten sich dort einen rund 12.000 Euro teuren Außenbootmotor. Weiter ging die Diebstour erst wieder im April 2016 in Luberegg im Bezirk Melk. Dort zwängten sie bei einem Sportboot die versperrte Hecksitzbank auf und lösten den Motor im Wert von rund 7.000 Euro. Ab dem Sommer 2016 ging es Schlag auf Schlag. Die Orte Oberlandshaag, Obermühl und Joching wurden heimgesucht. Danach dauerte es fast zwei Jahre, bis die beiden Ukrainer erneut in Nieder- und Oberösterreich umtriebig wurden. Spuren, die Kriminalisten sicher stellten, überführten die beiden Diebe. Sie zeigten sich vor Gericht geständig.

Nach einer kurzen Beratungszeit kam der Schöffensenat zur folgenden Entscheidung: Der Jüngere wurde zu 21 Monaten Haft, davon sieben Monate unbedingt, verurteilt. Der Ältere bekam eine Haftstrafe von 22 Monaten und muss davon ebenfalls nur sieben Monate absitzen. In beiden Fällen gibt es eine Probezeit von drei Jahren. Sowohl die Verteidigung als auch die Staatsanwaltschaft verzichteten auf Rechtsmittel. Somit sind beide Urteile rechtskräftig.