Chronik/Niederösterreich

Grenzpolizist festgenommen

Am Dienstag wurde laut Kronen Zeitung am Flughafen Wien-Schwechat ein 40-jähriger Grenzpolizist festgenommen, weil er Serben illegalerweise Ein- und Ausreisestempel in den Reisepass gedrückt haben soll, um ihnen den Aufenthalt zu verlängern. Außerdem soll der Beamte mit serbischem Migrationshintergrund gesuchte Verbrecher durch die Dienstschleuse ins Land geschleust haben.

Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg, bestätigte gegenüber dem KURIER die Festnahme. „Der Grenzpolizist soll Reisepässe für Ausländer manipuliert haben. Dadurch durften sich die Leute länger im Land aufhalten. Ein Touristenvisum ist nur drei Monate lang gültig.“

Danach müssten sie das Land nachweislich wieder für 90 Tage verlassen. Köhl: „Er hat Stempel angebracht, ohne dass eine Ein- und Ausreise passiert ist. Das dürfte nicht unentgeltlich passiert sein. Die Ermittlungen stehen erst am Anfang. Der Beamte ist in polizeilichem Gewahrsam.“

Dass der Verdächtige auch Verbrecher ins Land geschmuggelt hatte, wollte Staatsanwalt Köhl nicht bestätigen.

Der Tipp kam von einem Informanten. Als mutmaßliches Motiv gelten chronische Geldnöte des Beamten. Die Ermittlungen konzentrieren sich nur auf ihn, es gibt keine weiteren verdächtigen Polizisten. Aus Ermittlerkreisen war zu erfahren, dass sich die Vernehmungen sehr schwierig gestalten.

Er wurde in der Dienststelle festgenommen. Unter den Kollegen hat die Nachricht Bestürzung ausgelöst. Der Flughafen Wien ist ein internationaler Hotspot für die niederösterreichische Exekutive, da dürfe einfach nichts passieren. Sie fürchten auch, dass das Projekt, vermehrt Polizisten mit Migrationshintergrund in den Dienst zu stellen, dadurch Schaden erleiden könnte.