Goldschmiede des Lächelns in St. Pölten
Von Marlene Penz
Möchte man ein besonderes, persönliches Schmuckstück haben oder muss ein edles Stück repariert werden, ist man bei Edwin Surin richtig, dem einzigen Goldschmiedemeister der Landeshauptstadt. Seit 32 Jahren verarbeitet er Edelmetalle, -steine und Perlen zu Ketten, Ringen, Broschen, Anhängern und vielem mehr. „Nach meiner Matura habe ich Textilmechanik gelernt, das ist das Herstellen von Stoffen, das war mir dann aber schnell zu unkreativ. Ich hatte dann die Eingebung Goldschmied zu werden. Ich weiß auch nicht warum, ich hatte dazu keinen Bezug, aber ich wollte es unbedingt“, erzählt der 50-Jährige. Nach seiner Ausbildung in einer Goldschmiedeschule in Linz hat er begonnen dort zu unterrichten und schließlich für einige Jahre die Leitung übernommen. Nebenbei hat er Schmuckstücke designt und realisiert, einmal im Jahr hat er sie in einer Ausstellung präsentiert. Das erste Mal 1992 in seiner Heimatstadt St. Pölten. Auch heute würde Surin noch gerne Ausstellungen machen, aber es fehlt die Zeit. „Das Schmuckhandwerk ist ein sehr analoges und zeitintensives und die Zeit fehlt mir, neben dem Betrieb noch 30 außergewöhnliche Stücke herzustellen.“
Handwerk
Für einen schlichten Ehering rechnet er rund zweieinhalb Stunden am Werkbrett, dem Tisch der Goldschmiede, bei einem aufwendigeren mit Materialmix und eingearbeiteten Steinen sitzt er schon einmal zehn Stunden. Davor müsse man aber noch die Zeit rechnen, die es braucht, bis der Entwurf fertig ist, man die richtigen Materialien und Steine ausgewählt und besorgt hat und die passende Technik gefunden habe, erklärt der Experte. „Es hat etwas Meditatives, wenn man stundenlang schleift und feilt, aber das wirklich Schöne an dem Beruf: man hat immer mit positiven Emotionen zu tun, jeder Kunde verlässt einen mit einem Lächeln“, sagt der Goldschmied und Edelsteinberater. Mittlerweile beschert er auch Kunden in Australien und den USA ein Lächeln. „Anfangs war die Kooperation mit dem befreundeten Steinefachmann Thomas Schröck ein Experiment, ich wusste ja nicht, ob die Kundschaft meinen Stil mag, aber die Anfragen werden immer mehr“, resümiert Surin.