Chronik/Niederösterreich

Gmünd: Jugend reißt Grenzen nieder

Space“ steht für Spaß, Party, Action, Chance und Energie. Michelle Fuchs hat sich bei ihrem Titelvorschlag einiges überlegt und erntete damit unter den Jugendlichen den meisten Applaus. „Space“ heißt auf Deutsch „Raum“ und soll schon bald als Schriftzug die Fassade des neuen, grenzüberschreitenden Jugendzentrums in Gmünd zieren.

„Der Name ist ideal. Der frühere Raum der Trennung, wird ein Ort der Begegnung“, erklärt Jugend-Gemeinderat und Projektleiter Andreas Beer. Wo noch vor mehr als 20 Jahren der Eiserne Vorhang Tschechien von Österreich trennte und alle Grenzbewegungen streng bewacht wurden, wird das ehemalige Zollhaus der österreichischen Polizei in einen Treffpunkt für Jugendliche umgebaut. „Die Schüler kennen den Kalten Krieg nur aus Geschichtsbüchern. Daher wollen wir unsere ehemals geteilte Stadt neben anderen Themen zum Schwerpunkt machen“, sagt Beer. Geplant sind Workshops, Diskussionsrunden, Vorträge und Fernsehabende.

Engagement

Doch bis der Regelbetrieb des Jugendzentrums startet, wird es noch mehrere Wochen dauern. „Momentan sind wir dabei, Zwischenwände niederzureißen und neue aufzustellen“, schildert Beer, der aber während des Umbaus keine Baufirmen engagiert, sondern die Jugendlichen ans Werk lässt. „Die finden Spaß daran, ihre künftigen Aufenthaltsräume selbst umzugestalten. So bauen sie gleich einen persönlichen Bezug zum Zentrum auf“, sagt Beer.

Seit vergangenen Herbst ist die Errichtung des Jugendtreffs ein fließender Umgestaltungsprozess. „Regelmäßig organisieren wir Baustellen-Partys, damit wir schon möglichst früh viele Jugendliche erreichen können“, erklärt Beer, der inzwischen 50 aktive Mitglieder auf seiner Kontaktliste hat. „Unser vorrangiges Ziel ist, dass dieses Jugendzentrum angenommen wird“, erklärt Bürgermeister Otto Opelka. Seine Gemeinde hat im Vorjahr das ehemalige Zollhaus um den Schnäppchenpreis von rund 43.000 Euro erworben.

Zirka genauso viel wird die Stadt Gmünd pro Jahr investieren, um den Treffpunkt professionell führen zu können. Die Jugendbetreuerin steht inzwischen fest. Anja Sarcletti von der Organisation „ Eltern, Kind und Jugendzentren NÖ“ – kurz EKIDS – übernimmt nach der Eröffnung die Leitung und wird das monatliche Programm zusammenstellen.

Programm: Kids planen und spielen

Betreuung Obwohl das Jugendzentrum erst in wenigen Wochen eröffnet, sind schon jetzt mehrere Aktivitäten geplant. Am 3. März findet ein Filmabend – ab 18 Uhr – im Altstadtcafé Gmünd statt. Am 24. und 25. März wird ein Tanzworkshop in der Kreativhauptschule veranstaltet. Weitere Infos sind im Netzwerk Facebook unter dem Suchbegriff „Juz Gmünd“ zu finden.