Chronik/Niederösterreich

Gegen Schotterabbau in der Au

Wieder ein paar Hektar Auwald weniger. Beim Schotterabbau in der Au gibt es laut den Grünen seit Jahren einen regelrechten Wildwuchs an Gruben. Heißt: Bestehende oder alte Gruben dürfen unter dem Deckmantel der Renaturierung vergrößert werden. Dem Raubbau im Natura-2000-Gebiet wollen die Grünen einen (gesetzlichen) Riegel vorschieben.

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Der Stockerauer Grüne Andreas Straka beobachtet die Thematik schon seit dem Jahr 2000. Anlassfall war die Renaturierung einer alten Schottergrube auf Stockerauer Stadtgebiet. Weitere acht Verfahren folgten bis heute. Etliche Hektar Auwand fielen so Motorsägen zum Opfer. "Wald ist weniger wert als Ackerboden. Daher wird die Au gerne als Abbaugebiet genutzt", sagt Straka. Zuletzt bekam die Umweltanwaltschaft Wind von einer Bewilligung und legte Protest ein. Das Verfahren bzw. der Bescheid liegt nun beim Landesverwaltungsgericht und muss auf seine Rechtmäßigkeit geprüft werden.

Die Problematik könnte sich in den nächsten Jahren laut den Grünen noch zuspitzen. Im Tullner und Stockerauer Augebiet gibt es noch ca. 20 Schottergruben, die kleiner als drei Hektar sind und die Kriterien zum Vergrößern aufweisen.

"Mondlandschaft"

Laut den Grünen würden dadurch sogenannte Deckschichten, auf denen Trockenrasen oder harte Auwälder wachsen, zerstört werden. Und das wiederum würde wertvollen Lebensraum zerstören. In der Folge würde sich dadurch auch die Wasserqualität verschlechtern. Laut Liane Marecsek, Stadträtin der Grünen in Tulln, gleicht die Tullner Aulandschaft wegen all der Schottengruben einer "Mondlandschaft." "Außerdem werden auch die Bäume rundherum gefällt", sagt Marecsek.

In den zuständigen Bezirkshauptmannschaften Tulln und Korneuburg will man diese Vorwürfe nicht auf sich sitzen lassen. "Wir agieren ausschließlich auf Basis der Gesetze. Unter dem Deckmantel einer Sanierung werden sicher keine Schottergruben ausgebaut", sagt Andreas Riemer, Bezirkshauptmann von Tulln und fordert konkrete Beispiele von den Grünen.

"Wir machen auch nicht leichtfertig Bewilligungen. Es wird alles sorgfältig geprüft", sagt Frau Bezirkshauptmann Waltraud Müllner-Toifl.