Chronik/Niederösterreich

Finanz-Razzia regt Winzer auf

Seit dem Wochenende herrscht bei Niederösterreichs Festveranstaltern dicke Luft. Die Finanz hatte im Vorfeld des Kellergassenfests strenge Kontrollen angekündigt.

Denn Winzer ohne Gastgewerbekonzession dürfen keine warmen Speisen verkaufen. Trotzdem hielten sich einige Betriebe nicht daran und wurden im Zuge der Finanz-Razzia angezeigt. Nun zittern auch andere Festveranstalter, ob auch sie Ziel von Kontrolloren werden.

Mario Pulker, Obmann der Fachgruppe Gastronomie, der die Anzeigen im Auftrag seiner Kollegen erstattete, musste herbe Kritik der Winzer einstecken. "Wenn nicht einmal mehr warme Erdäpfeln zum Sturm serviert werden dürfen, zerstört man gewachsene Traditionen", sagt Christian Krappl, Cheforganisator des Rohrendorfer Kellergassenfestes.

"Wären die Winzer bei den Erdäpfeln geblieben, hätten wir nichts gemacht. Aber wenn man das Schnitzel dazu serviert, ist die Grenze überschritten. Das ist keine Tradition. Wir wollen, dass die Bezirkshauptmannschaften in Zukunft nach Konzessionen fragen, ehe sie Feste genehmigen", sagt Pulker.

Der Obmann erhielt teils bitterböse Mails, in denen man ihm drohte, sein Hotel in der Wachau nicht mehr zu empfehlen. Pulker meint, man dürfe sich nicht wundern, wenn viele Wirtshäuser zusperren, wenn es jedes Wochenende Feste gebe und Vereine der Gastronomie in geförderten Gemeindezentren Konkurrenz machen.


Feste.Wirtschaftskammer fordert Beamte auf, Konzessionen zu prüfen