Ferien mit Fischen im Garten
Das erfrischende Plätschern, das im Garten zu hören ist, erinnert an einen Brunnen. Doch der große Wasserbehälter mit dem begrünten Deckel ist eine wissenschaftliche Anordnung, in der Lisa Hochgatterer Fische hält und gesunden Salat produziert. Die Schülerin der Umwelt- und Wirtschaftsschule (HLUW) in Yspertal hat über die Ferien ein außergewöhnliches Maturaprojekt gestartet.
„Aquaponic“ nennt sich die Versuchsanordnung, die sie gemeinsam mit ihrem technisch versierten Vater im elterlichen Garten in St. Georgen am Ybbsfeld im Juni konstruiert und aufgebaut hat. Während die elf von einem Züchter geliehenen Koi-Fische im 750 Liter fassenden Wasserbehälter durch gute Fütterung prächtig gedeihen, wächst über ihnen im Filtersandbett Zuckerhut und Brunnenkresse. Eine durchgehend in Betrieb stehende Pumpe, befördert das Wasser mit den Ausscheidungen der Tiere in den Filter. Die Pflanzen verwerten sie als Nährstoffe.
Längst gibt es weltweit professionelle Anlagen, die diese Synergien wirtschaftlich nutzen. Doch selbst so einen Kreislauf aufzubauen und am Laufen zu halten, sei schon eine recht anspruchsvolle Aufgabe, meint Lisa.
Lebende Existenzen
Dass das Versuchsprojekt mit den Fischen angesichts einer extremen Hitzeperiode zu einer besonderen Herausforderung werden würde, konnte die angehende Maturantin nicht ahnen. Konsequenz und tägliche Arbeit war gefordert, damit das Abschlussprojekt, an dem auch zwei Schulkolleginnen mitarbeiten, erfolgreich durchgeführt wurde.
„Wir haben täglich 150 Liter Wasser gewechselt und konnten so die Temperatur gut kontrollieren“, schildert Lisa, die nach der Matura ein Bio-Studium anstrebt. Täglich muss sie zudem Werte, wie den Nitrat- und Sauerstoffgehalt, aber auch die Temperatur des Wassers dokumentieren. Damit drängt sich trotz Ferien auch täglich die bevorstehende Matura in ihre Gedanken.
Doch die Mühe hat sich gelohnt. „Den Salat werden wir Anfang September verkosten, alle Fische gehen an den Besitzer zurück“, kündigt Lisa an. Und das Datenmaterial für die Maturaarbeit ist vorerst schon einmal „sehr gut“.