Chronik/Niederösterreich

EVN-Kraftwerkprojekt nimmt nächste Hürde

Das geplante Ybbskraftwerk der EVN bei Ferschnitz hat die nächste Hürde genommen. Die Bezirkshauptmannschaft Amstetten hat vor wenigen Tagen einen positiven Naturschutz-Bescheid für den Bau an der Hohen Brücke zwischen Ferschnitz und St. Georgen/Ybbsfeld ausgestellt. Ein Grund mehr für die Projektgegner des Vereins „Pro-Ybbs“, am Dreikönigstag Anfang Jänner aus Protest wieder in die eiskalte Ybbs zu springen.

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Von den vier einspruchsberechtigten Gemeinden (Ferschnitz, St. Georgen, Euratsfeld, Blindenmarkt) ist punkto Naturschutz kein Veto eingelegt worden. Die EVN hat nun positive Bescheide für den Naturschutz, das Forstrecht und für das heikle Thema Wasserrecht in der Tasche. Wobei das Okay des Landes NÖ beim Wasserrecht zwei Mal beeinsprucht wurde und nun in zweiter Instanz vom Landwirtschaftsministerium geprüft wird.

Außerdem fehlt noch der energierechtliche Bescheid der NÖ Landesbehörde. Dennoch ist EVN-Sprecher Stefan Zach optimistisch, dass die Bewilligungsverfahren in den kommenden Monaten abgeschlossen werden. „Spätestens Anfang 2014 sollten die Bauarbeiten begonnen“, sagt Zach. Für die zweite geplante Staustufe in der Ybbs unterhalb von Amstetten möchte Zach Mitte 2013 Vorschläge präsentieren.

Widerstand

Im Kampf gegen das Werk „Hohe Brücke“ glaubt „Pro Ybbs“-Sprecher Gerald Mevec, dass die letzte Entscheidung noch nicht gefallen ist. Der Standort liege im sensiblen Natura 2000-Gebiet und sei nur vordergründig optimal. „An diesem Standort ist viel Platz für die vorgeschriebene Renaturierung der Ybbs. Passiert sie dort nicht, muss die öffentliche Hand – also wir – weniger günstige Stellen des Flusses um Millionen umbauen lassen“, behauptet Mevec.

Volle Unterstützung haben die Umweltschützer von „Pro Ybbs“ für einen Antrag des Umweltdachverbandes zum „Ofenloch“ im Oberlauf der Ybbs über. Die Öko-Dachorganisation hat bei der BH Amstetten beantragt, das „Ofenloch“ bei Opponitz per Bescheid zum Naturdenkmal zu erklären. Amstettens Bezirkshauptmann Martina Gerersdorfer müsse Dampf machen, fordert Präsident Gerhard Heilingbrunner. „Das ist ein amtswegiges Verfahren, das nicht von heute auf morgen läuft. Jetzt erfolgen erste Erhebungen, zudem muss der Kreis der Sachverständigen festgelegt werden“, sagt Gerersdorfer.