Chronik/Niederösterreich

Ein riesiger Müllberg mit zehntausend Autos

Es wird ernst bei der Zöchling-Deponie und der Entmetallisierungsanlage in Mistelbach. Und das geht auch nicht an der Gemeindepolitik vorbei. ÖVP-Bürgermeister Alfred Pohl macht sich im Vorfeld seine Gedanken: „Im Vorjahr wurden 118.000 Tonnen deponiert. Wenn man davon ausgeht, dass acht bis zehn Prozent davon Metalle sind, dann liegen hier rund 10.000 Tonnen Metall. Das entspricht 10.000 Autos.“

Am 3. Mai findet die – öffentliche – Verhandlung für das Genehmigungsverfahren statt. Die Anlage für die Entmetallisierung steht und wurde auch schon in einem Probebetrieb verwendet. Doch nach einer Berufung der Mistelbacher Bürgerinitiative „gegenGIFT“ wurde der Bescheid vom Bundesumweltsenat aufgehoben.

Finanzielle Verluste

Monate sind vergangen. Der angelieferte Müll wird in der Zwischenzeit deponiert. Die behördlichen Wege fingen erneut an. Für Betreiber Johann Zöchling bedeutet das einen erheblichen finanziellen Verlust. Sprecher Roman Rusy sprach von „mehreren 100.000 Euro“.

„Hier liegt Material, das mit viel Energieaufwand erst einmal gewonnen werden muss – in Mistelbach aber liegt es auf der Deponie“, sagt Pohl. Und er denkt in die Ferne. „In der Dritten Welt sammeln Menschen Metall aus dem Müll. Aber das ist ja weit weg, das interessiert bei uns keinen.“ Pohl betont aber: „Ich bin kein glühender Deponie-Befürworter.“

Öffentlich

Die Weichen jedenfalls werden am 3. Mai gestellt. Die Verhandlung findet ab 9 Uhr im Festsaal des Hauses der Wirtschaft statt. Interessierte sind zur Veranstaltung eingeladen. Unterlagen zur Verhandlung liegen bis inklusive 31. Mai in der Stadtgemeinde zur öffentlichen Einsicht auf.