Ein Faustschlag mit beinahe tödlichem Ende
Von Patrick Wammerl
Für Philip G. ist nach dem 26. Jänner nichts mehr wie zuvor. Angehörige bangten tagelang um das Leben des 33-jährigen Wiener Neustädters. Der Faustschlag eines Unbekannten hätte dem Angestellten beinahe das Leben gekostet. Am Montag wurde der Täter am Landesgericht Wiener Neustadt wegen schwerer Körperverletzung nicht rechtskräftig zu 15 Monaten bedingter Haft verurteilt.
Welche dramatischen Folgen die „besoffene Geschichte“ hatte, wurde dem Schläger wohl erst im Prozess klar. Philip G. wollte in besagter Nacht mit seiner Freundin in seine Wohnung, als er jemanden sah, der gerade seine Notdurft an der Hausmauer verrichtete. Es war der Angeklagte Marvin T. (24), er war zuvor mit seiner Mutter, deren Freund und einer Bekannten auf einer Lokaltour und nach eigenen Angaben „sturzbetrunken“.
Alkohol schon zum Frühstück
Man habe schon zum Frühstück seine Beförderung mit Sekt begossen und danach am Naschmarkt und im Schwarzen Kameel in Wien weitergefeiert, schilderte der Angestellte. Der feuchtfröhliche Tag endete schließlich in einer Bar in Wiener Neustadt, bevor es am Domplatz zu dem Angriff kam. Er schlug Philip G. ohne Vorwarnung derart kraftvoll ins Gesicht, dass der 33-Jährige sofort bewusstlos wurde und am Gehsteig aufschlug.
Das Leben des Schwerverletzten hing am seidenen Faden: Schädel-Hirn-Trauma, mehrfache Brüche der Augenhöhle, des Jochbeins sowie der Kieferhöhle. Nach wochenlangem Spitalsaufenthalt ist an ein normales Leben nicht zu denken.
„Es tut mir aufrichtig leid“, entschuldigte sich der Angreifer beim Opfer mit 10.000 Euro Wiedergutmachung, das Gericht erhöhte dies auf 15.000 Euro.