Chronik/Niederösterreich

Ein Aufschrei gegen das Stau-Chaos

30 Zentimeter haben entschieden: Um genau dieses Maß ist die B 13 im Bereich der Kreuzung mit der Willergasse in Rodaun (Bezirk Liesing) zu schmal, um einen vierspurigen Ausbau zu ermöglichen. Für die Tausenden Pendler, die hier täglich aus Richtung Breitenfurt nach Wien unterwegs sind, ein herber Schlag. Denn von einer leistungsfähigeren B 13 hat man sich eine Linderung des obligaten Stauchaos erwartet.  Jetzt wird nach anderen Lösungen gesucht: 3502 Personen haben sich  in Breitenfurt mit ihrer Unterschrift dafür stark gemacht.

"Unser Pech ist, dass eine einzige Straße nach Wien führt und dass diese B 13 der einzige von neun Pendlerkorridoren ohne Schienenverkehrsmittel ist", erklärt Breitenfurts Bürgermeister Ernst Herzig. Zählungen haben gezeigt, dass 128.000 Fahrzeuge pro Woche hier unterwegs sind. Das Nadelöhr ist die Kreuzung der B 13 mit der Willergasse. Der Rückstau reicht oft bis Breitenfurt zurück. "In der Bevölkerung ist der Ärger groß, weil der Ausbau auf vier Spuren nun aufgrund der zu geringen Fahrbahnbreite gescheitert ist. Aber wir müssen eben andere Maßnahmen setzen", so Herzig.

Verbauung

Das nicht selten gehörte Argument aus der Bundeshauptstadt, am Verkehr seien die "Speckgürtel-Gemeinden" in NÖ mit ihrem Bevölkerungswachstum selber schuld, will Herzig nicht gelten lassen: "Wir haben sogar 40.000 Quadratmeter von Bau- auf Grünland umgewidmet." Eifrig gebaut werde hingegen auf Wiener Seite: "Zum neuen Riverside in Liesing mit 750 Wohnungen sollen weitere 450 auf Wiener Gebiet bei Kaltenleutgeben kommen", kritisiert Herzig.  Zählungen haben auch gezeigt, dass mehr als die Hälfte jener Autos, die alltäglich durch Breitenfurt nach Wien rollen, Kennzeichen mit "P", "PL" und "WU" haben.

Gemeinsame Lösungen beider Länder sind also angesagt. Vereinbart ist vorerst eine zusätzliche Abbiegespur in Rodaun, die eine leichte Verbesserung bringen soll. Herzig kann sich als Lösung  auch eine Einschienenbahn über dem Flussbett der Liesing vorstellen, aber "das ist eine Vision". Die Unterschriftenlisten wurden Landesrat Karl Wilfing übergeben, der bereits mit Wien Gespräche aufgenommen hat.