Corona-Pandemie: 1.631 Schüler in NÖ wurden daheim unterrichtet
Das vergangene Schuljahr war für alle eine Kraftanstrengung. Lehrer, Schüler aber auch die Eltern litten unter den Corona-Maßnahmen, vielerorts war Flexibilität gefragt. Manche Vorgaben wurden erst im letzten Moment bekannt.
"Belastung war extrem"
Dennoch zogen Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und Bildungsdirektor Johann Heuras eine positive Bilanz. "Die Belastung war extrem, dennoch haben alle an einem Strang gezogen und eine großartige Leistung abgeliefert", betonte Teschl-Hofmeister am Donnerstag. Insgesamt wurden 5,8 Millionen PCR-Testungen durchgeführt, die Positivrate betrug 0,4 Prozent.
Als wäre Corona noch nicht genug, hatte auch der Krieg in der Ukraine große Auswirkungen auf das niederösterreichische Schulwesen. Mehr als 2.500 ukrainische Kinder konnten bislang in den Lernschmieden untergebracht werden, rund 1.100 davon in den Volksschulen. "Wir haben sehr darauf geachtet, dass die Mädchen und Burschen am Regelunterricht teilnehmen konnten, wir wollten keine Sonderklassen für sie schaffen", sagte die Landesrätin.
Lehrermangel
Während 190.000 Kinder nun in die Sommerferien starten, gibt es unterdessen Bereiche, die den Verantwortlichen Kopfzerbrechen bereiten. Da ist zum einen der Lehrermangel, der immer akuter wird. Laut Heuras gäbe es dringenden Bedarf in den naturwissenschaftlichen und kreativen Fächern, aber auch beim Sport. Zwar wurden heuer 689 Pädagogen eingestellt, 50 Prozent arbeiten allerdings nur Teilzeit. "Das spüren wir schon", betonte Heuras. Er hofft auf Änderungen im Ausbildungsbereich, vor allem bei der Dauer sollte angesetzt werden, meint er.
Behörden werden aktiv
Und dann gibt es noch ein weiteres Thema, das die Verantwortlichen beschäftigt. In Niederösterreich mussten im heurigen Schuljahr 1.631 Schüler zu einer Externistenprüfung antreten, weil sie zu Hause unterrichtet wurden. Davon sind aber 17 Prozent (350 Kinder) nicht zur Prüfung angetreten. "Das ist doch eine beachtliche Zahl", sagte der Bildungsdirektor.
Eigentlich müssten diese Kinder und Jugendlichen nun in die Schule zurückkehren. Viele davon werden es aber voraussichtlich nicht tun, sie müssen demnach den Behörden gemeldet werden. 6,2 Prozent haben die Externistenprüfung übrigens nicht bestanden.