Chronik/Niederösterreich

Burger als Gegenleistung für Sonnenstrom

Die tiefschwarzen Kobe-Rinder, deren Urahnen auf japanischen Reisfeldern lebten, sind im Mostviertel bei Haag und in Österreichs Top-Gastronomie längst ein Markenzeichen. Vor etlichen Jahren von mutigen Studenten als innovatives Agrarprojekt zur Produktion von wertvollem Rindfleisch gegründet, gehen die Betreiber des Wagyuhofs am Porstenberg wieder neue Wege. Ein Crowdfunding-Projekt soll die Finanzierung der neuen Sonnenenergieversorgung des Hofes ermöglichen.

Über die Finanzierungsaktion, die bis zum 7. Dezember läuft, soll am Dach des Hofs und des neuen Stalls der Wagyu-Herde (so werden Kobe-Rinder auch genannt) eine nachhaltige Fotovoltaikanlage errichtet werden. Die nachhaltige Energiequelle ist dabei nur die Basis für einen Ausbauschub. Es werden neue Kühlanlagen, Räume zum Ab-Hof-Verkauf, zur Fleischaufbereitung, -reifung und -veredelung, etwa durch eine Selchkammer, gebaut.

„Als Crowdfunding-Ziel wollen wir 25.000 Euro erreichen, 17.000 haben wir schon beisammen“, berichtet Martin Illich-Edlinger. Er ist einer der vier Hofbetreiber, die alle hauptberuflich für die Züchtung, Mästung und Vermarktung des wegen seiner Fettmarmorierung so geschätzten Wagyu-Fleisches beschäftigt sind.

Alle Inhalte anzeigen

Wertschöpfung

Alle Inhalte anzeigen

Die Wertschöpfung aus dieser Fleischrasse ist rund fünf bis sechs Mal so hoch wie bei anderen Rinderrassen. Was am Hof des Informatikstudenten Florian Irxenmayr begann, hat sich bereits auf vier Partnerhöfe ausgeweitet. „Zwei stehen bei uns für die Zucht – und zwei für die Mästung der Tiere unter Vertrag“, schildert Illich-Edlinger. Insgesamt besteht die Herde schon aus weit über hundert Tieren. Ins Zuchtgeschäft mit Embryonen der wertvollen Rasse sind die Mostviertler ebenfalls eingestiegen.

Voll hinter dem Crowd-funding (www.collective-energy.at/wagyuhof) seines Mitgliedbetriebs steht auch der Tourismusverband Moststraße. Und natürlich machen die Wagyu-Männer ihren Investoren den Mund mit ihrem Edelprodukt wässrig. Wer ein Sonnenstrom-Paket zu 147 Euro ersteht, erhält im Gegenzug einen Waren- oder einen Burgergutschein zu 180 Euro.