Chronik/Niederösterreich

Bürgermeister stoppt 550.000-Euro-Projekt seines Vorgängers

Im November des Vorjahres hatte Stefan Zimper (ÖVP) den Bürgermeister-Sessel in Bad Fischau-Brunn von Reinhard Knobloch übernommen. Jetzt stoppt der neue Ortschef ein Großprojekt, das unter seinem Vorgänger in Angriff genommen wurde: den Bau einer Straße um rund 550.000 Euro.

Denn es handle sich um den Zubringer zu einem Bauvorhaben, das aktuell nicht umgesetzt werde, argumentiert Zimper. Das Projekt „Obere Burg“ sei seit Längerem in Planung.

"Fragen aufgetaucht"

„Bereits seit 60 Jahren ist dort eine Bauland-Widmung vorhanden und auch eine öffentliche Straße eingezeichnet. Diese gibt es aber bisher noch nicht. Aufgrund der Bauabsichten des Grundstückseigentümers musste der Straßenbau in den letzten Monaten vorbereitet werden“, berichtet der Bürgermeister.

„Ich habe dieses Projekt auf den letzten Metern übernommen. Und dann sind plötzlich immer mehr Fragen, Ideen und Anregungen aufgetaucht. Ich wollte das einfach so nicht weiterführen“, so Zimper. 550.000 Euro für eine nur 110 Meter lange Straße auszugeben, die möglicherweise noch länger ungenutzt bleibe, sei von der Bevölkerung wohl nicht gewollt, ist er überzeugt – vor allem da aktuell kein Bauansuchen vorliege.

Baustopp verhängt

„Nun verfüge ich vorerst einen Baustopp. Bisher sind noch keine signifikanten Kosten angelaufen“, sagt Zimper. „Es ist es an der Zeit, manche Dinge fundamental zu hinterfragen. Ich habe Gespräche mit den Anrainern geführt und es war für mich einfach kein schlüssiges Gesamtprojekt mehr.“

Eine Zufahrt für die Anrainer sei in jedem Fall gewährleistet. „Wir erfüllen das Gesetz und die Eigentümer könnten bauen“, betont der Bürgermeister.