Boxenstopp der Römer im Museum
Von Marlene Penz
Jahrzehntelang sind am Gemeindeamt in Oed-Oehling im Bezirk Amstetten Funde aus der Römerzeit in Aufbewahrungsboxen gelagert worden. Nun sind sie in eine neue, größere „Box“ gewandert: eine Museumsbox. Als Box wird das neu geschaffene, kleinste begehbare Museum Niederösterreichs im Eingangsbereich der Gemeinde bezeichnet. Auf 3 x 3 x 3 Metern können ab sofort über 100 Artefakte besichtigt werden.
Sammlung
„Diese Sammlung besteht schon lange und wurde im Laufe der Zeit ab 1900 von der Bevölkerung zusammengetragen, nun haben wir die blind zusammengewürfelten Fundstücke aus den Kartons geholt, sortiert und kuratiert“, erzählt der künstlerische Leiter des Museums „Römer in der Box“, Gerhard Proksch.
Zu sehen ist eine Sammlung, die unter anderem die Themen römische Keramik und Bestattung behandelt. Neben einer Münzsammlung sind die Herzstücke zwei Grabsteine, die schon vor Jahrzehnten in der Mauer des Gemeindeamts eingebettet wurden. Vom Museum aus blickt man direkt darauf. 2016 wurde das Museumsprojekt gestartet, die offizielle Eröffnung erfolgt im Herbst, wenn die multimediale Museumsdidaktik fertig ist. „Das klassische Heimatmuseum, wo man einfach etwas in eine Vitrine legt, ist nicht mehr zeitgemäß. Wir versuchen hier, diesen Schatz aus dem Mostviertel der Bevölkerung auf moderne Art wieder näherzubringen“, erklärt der Kurator. Das war auch Bürgermeisterin Michaela Hinterholzer wichtig: „Die Funde aus Mauer wurden von einem Eck ins andere gestellt, das war schade. Wir wollten, dass sie jeder wahrnimmt und mit diesem Museum ist uns das gelungen, nun fällt man im Eingangsbereich des Gemeindeamts praktisch beinahe drüber .“
Mauer zählt zu den bedeutendsten römischen Fundstätten Österreichs. Das Inventar eines Jupiter-Dolichenus-Tempels wurde dort gefunden.