City wird zur Begegnungszone: Neue Vorschriften in Amstetten
Wenn schon neu, dann gleich ordentlich!
Nach dieser Devise stellt Amstettens Stadtregierung mit der millionenschweren Umgestaltung des Hauptplatzes auch gleich das Verkehrsgeschehen auf neue Beine.
Mit dem morgigen 1. Oktober werden die Verkehrsstrecken am Hauptplatz als Begegnungszone mit 20 km/h Höchstgeschwindigkeit auf der großen Durchzugsstraße von Westen nach Osten geführt. Und auch beim Parken ändert sich Gravierendes. Auf Plattformen im Internet sorgen die Neuerungen auch für lebhafte Diskussionen.
Es gelten neue Regeln und Vorschriften, die laut Auskunft aus dem Rathaus auch vom 1. Oktober weg kontrolliert werden und die der KURIER im Detail kennt:
Grundsätzlich sind in der Begegnungszone alle Verkehrsteilnehmer vom Autofahrer bis zum Fußgeher gleichberechtigt. Letztere haben gegenüber dem rollenden Verkehr Vortritt, dürfen aber nicht mutwillig behindern. Gegenseitige Rücksichtnahme ist das Grundprinzip der Begegnungszone. Spielen auf den Verkehrsflächen ist, anders als in Wohnstraßen, nicht zulässig.
Die neue Zone gilt von der Hauptplatzeinfahrt Linzer Straße quer durch den Hauptplatz bis Höhe Eggersdorfer Straße. Ebenso wird die Rathausstraße zur 20er-Zone.
Das Parken ist künftig ausnahmslos auf den dafür markierten Flächen erlaubt. Vor allem der Wildwuchs parkender Fahrzeuge am durchgehenden Radfahrstreifen soll massiv unterbunden werden. Die maximale Parkdauer ist in der gebührenpflichtigen Zone mit 60 Minuten beschränkt.
Die neue Temporegelung und die beschränkte Parkzeit in der City sorgen jedenfalls für kritische Stimmen. Durch neue Bäume und eine andere Infrastruktur sinkt die Zahl der verfügbaren Parkplätze am Rathausplatz von 28 auf 18. Dazu kommen zwei Plätze für E-Autos mit Ladestationen. Wegen des geringen Tempos komme es zu Staus, wird beklagt.
"Mit der beschränkten Parkzeit von einer Stunde wollen wir aber dafür sorgen, dass die Frequenz der parkenden Autolenker, die etwas erledigen müssen, steigen wird. Auf den vorhandenen Stellflächen gibt es keinen Dauerparker mehr“, sagt Vizebürgermeister Markus Brandstetter (ÖVP). Im Umkreis von drei Gehminuten stünden zudem 1.500 Parkplätze zur Verfügung. Auf den beschrankten Parkplätzen der Stadt könne zudem in der ersten Stunde sogar gratis geparkt werden, so Brandstetter. Ein neues Hightech-Verkehrs- und Parkleitsystem, das zu Jahresende aktiviert wird, soll auch den nötigen Überblick bescheren.
Über den ganzen Hauptplatz verteilt sind jetzt Radabstellplätze, von denen zwei auch überdacht sind, zu finden. Brandstetter: "Wir rechnen damit, dass die Neuerungen ohne große Probleme sehr rasche Akzeptanz finden und angenommen werden“. Schon bisher galt auf der Durchfahrtsstraße am Hauptplatz eine 30 km/h-Beschränkung.