Chronik/Niederösterreich

Arbeiterkammer fordert Weiterführung der Ötscherlifte durch das Land

Nach dem Aus für die Ötscherlifte haben am Montag die Arbeiterkammer Niederösterreich (AK NÖ) und die FPÖ gefordert, dass das Land einspringen soll. „Die komplette Schließung des Skigebiets Lackenhof hätte nicht nur verheerende Auswirkungen für die Arbeitnehmer der Ötscherlifte, sondern auch für alle Gastronomie-, Beherbergungsbetriebe und die regionale Wirtschaft“, betonte AK NÖ-Präsident Markus Wieser am Montag. Das Land hat einer Übernahme bereits eine Absage erteilt.

„Das Land Niederösterreich soll über die ecoplus Alpin die Anteile der Schröcksnadel-Gruppe übernehmen. So soll der Ötscherlift fortgeführt werden, als Teil eines wesentlichen regionalen Zukunftskonzepts“, forderte Wieser in einer Aussendung. „Wir erwarten uns, dass die Region Lackenhof ebenso gesehen und unterstützt wird wie alle anderen Regionen Niederösterreichs, um touristische und damit wirtschaftliche Perspektiven sicherzustellen“, verlangte der Präsident der AK NÖ. Es brauche gerade für die Ostregion entsprechende Angebote, um nachhaltigen Tourismus zu ermöglichen. Eine Petition der Marktgemeinde Gaming im Bezirk Scheibbs, zu der Lackenhof gehört, sie sich für den Fortbestand des Skigebietes einsetzt, verzeichnete am Montag bereits mehr als 15.200 Unterstützer.

Mangelnde Wirtschaftlichkeit

Das Ende war vergangenen Freitag verkündet worden. Als Grund hatten die Schröcksnadel-Gruppe als Mehrheitseigentümer und das Land Niederösterreich, das via ecoplus Alpin GmbH 40 Prozent der Gesellschaft hält, mangelnde Wirtschaftlichkeit genannt. Landesrat Jochen Danninger (ÖVP) stellte am Sonntag drei Mio. Euro für Tourismusentwicklung und Betriebe in Lackenhof in Aussicht. Weiter bestehen bleibt das Kinderskiland, ermöglicht werden könnte darüber hinaus das Tourenskigehen. Eine - von mehreren Seiten geforderte - generelle Übernahme der Liftanlagen durch das Land werde es aber nicht geben.

FPÖ: „Politik der der Zerstörung des ländlichen Raumes“

Die FPÖ Niederösterreich forderte am Montag ebenfalls erneut eine 100-prozentige Übernahme durch die ecoplus Alpin GmbH. Landesparteichef Udo Landbauer warf der ÖVP Niederösterreich in einer Aussendung ein „Fortsetzen der Politik der Zerstörung des ländlichen Raumes“ vor. „Für die Region ist die Schließung der Skilifte eine Katastrophe. Es geht um über hundert Arbeitsplätze, Privatzimmervermieter, Sportgeschäfte, Gastwirte und viele mehr, die vom Wintertourismus leben“, betonte FPÖ-Bezirksparteiobmann LAbg. Reinhard Teufel. Die von Danninger angekündigte finanzielle Unterstützung nannten die Freiheitlichen einen „PR-Schmäh und reine Beruhigungspille“.

Laut Plan werden die Lifte - sobald dies von der Witterung her möglich ist und wie seilbahnrechtlich vorgeschrieben - im Frühjahr zurückgebaut. Weitere Gespräche soll es mit den zwölf fest angestellten Mitarbeitern geben. Ziel sei, eine Tätigkeit in einem anderen Skigebiet der Schröcksnadel-Gruppe oder der ecoplus Alpin GmbH für die Beschäftigten sicherzustellen. Die Inhaber der Hochkar-Ötscher-Kombikarte für 2021/22, einer Saisonkarte für diese beiden Regionen, können bis zum Saisonstart vom Kauf zurücktreten oder diese in ein entsprechendes Ticket für das Hochkar umwandeln.