Chronik/Niederösterreich

15-Jährige bedrängt: Asylheim wird in schlechtes Licht gerückt

In einer Asylunterkunft in Eggendorf (Bezirk Wiener Neustadt) sind seit drei Monaten an die 20 junge Schwarzafrikaner untergebracht. Nachdem die Gemeinde darüber zwar nicht sehr erfreut war, aber ihren Beitrag zur Integration leisten wollte, sieht die Situation seit dem Wochenende nun anders aus. Nachdem ein Flüchtling aus Ghana auf offener Straße ein 15-jähriges Mädchen bedrängt haben soll, gehen in den sozialen Medien und im Ort die Wogen gegen die Flüchtlingsunterkunft im Pfarrheim hoch. "Die Bürger sind natürlich sehr besorgt. Es ist keine sehr angenehme Situation", erklärt Eggendorfs Bürgermeister Thomas Pollak.

Alex P. wurde am Samstag Zeuge des Vorfalles. "Ich habe beobachtet, wie der Mann versucht hat, das Mädchen immer wieder zu packen". Er blieb mit dem Wagen stehen und ließ die 15-Jährige einsteigen. Laut den polizeilichen Ermittlungen hat der junge Mann aus Ghana versucht, den Teenager zu überreden mit auf den Sportplatz zu kommen. Weil er kaum Englisch oder Deutsch spricht, soll er mehrmals versucht haben, sie an der Hand zu nehmen.

"Wir haben uns bemüht, die Flüchtlinge zu integrieren und mit ihnen etwas zu tun. Jetzt ist die Skepsis aber natürlich groß. Vor allem, weil sich viele Schulkinder in der Nähe der Unterkunft bewegen", sagt Pollak. Auch wenn strafrechtlich gegen den Ghanaer nicht viel übrig bleiben dürfte, wurde der Mann als Reaktion auf den Vorfall sofort aus Eggendorf in eine Flüchtlingsunterkunft nach Grünbach am Schneeberg verlegt. Er dürfte demnächst ohnedies in das Erstaufnahmeland Italien zurück geschoben werden.

Den Betreibern der Asylunterkunft ist die Angelegenheit mehr als unangenehm: Die anderen Flüchtlinge würden sehr darunter leiden. "Sie wollen jetzt nicht als die Bösen dastehen."