Skigebiet Heiligenblut: Anlagen müssen teilweise geschlossen werden
Die Eigentümer der Großglockner Bergbahnen in Heiligenblut wollen das Skigebiet selbst weiterbetreiben. Ein Verkauf komme nicht infrage, teilten die Eigentümer am Donnerstag in einer Aussendung mit. Der wirtschaftliche Abgang des vergangenen Jahres in Höhe von rund einer Million Euro führe jedoch dazu, dass Teile des Skigebietes endgültig geschlossen werden müssen.
Nur mit einer Reduktion der Aufwände und Kosten durch die Schließung von Anlagenteilen können aus Sicht der Eigentümer die Bergbahnen und der Wintertourismus in der Region langfristig gesichert werden. Von der Schließung betroffen sind die Fleissbahnen, die aus der Tunnelbahn und einem Sessellift bestehen.
Auf APA-Anfrage bestätigten die Großglockner Bergbahnen einen bevorstehenden Abbau der Liftanlage, um den naturschutzrechtlichen behördlichen Vorgaben zu entsprechen. Ein Antrag auf Aufhebung der Betriebspflicht der Fleissbahn, was einen Abbau der Anlage zur Folge hätte, sei bereits bei den zuständigen Stellen eingebracht worden. Der Fleissbahn-Tunnel sei davon nicht betroffen, da er das Landschaftsbild nicht stören würde und auch die Kelag ein Nutzungsrecht an diesem hätte.
Als „Taktieren auf dem Rücken der Region“ bezeichnete der zuständige Landesrat, Sebastian Schuschnig (ÖVP), am Donnerstag das Vorgehen der Betreiber: „Die Einstellung der Fleissalm ist die schlechteste Variante für den Tourismus, gerade wenn regionale Partner für einen Neustart und Fortbetrieb bereit stehen.“ Wenn nun Lifte eingestellt würden, „statt den Weg für einen Neustart frei zu machen, werden die Bergbahnen das in der Region verantworten müssen“.
Fehlende Gäste, fehlende Betten
Das Skigebiet am Großglockner kämpft bereits seit einiger Zeit mit geringer Auslastung. Neben fehlender Tagesgäste gibt es auch nicht genügend Gästebetten in der Gemeinde Heiligenblut. Deshalb haben die Bergbahn-Betreiber, die Familien Schmidl und Schröcksnadel, bereits zu Saisonbeginn vergangenen Dezember verkündet, dass man aufgrund fehlender Auslastung einen Teil der Lifte gar nicht in Betrieb nehmen werde.
Als das Land Kärnten erklärte, dass es keine öffentlichen Mittel für die Abgangsdeckung geben werde und vielmehr einen Verkauf an neue Betreiber forcieren wollte, drohten die Eigentümer überhaupt mit einer kompletten Schließung mit Saisonende - 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden zur Kündigung vorangemeldet. Das wurde nun abgewendet, allerdings findet auch der von Land und Gemeinde gewünschte Verkauf an regionale Investoren nicht statt.