Zweiter Versuch der A3-Verlängerung
Von Thomas Orovits
Die Asfinag will die Südostautobahn A3, die derzeit beim Knoten Eisenstadt endet, bis zur ungarischen Staatsgrenze bei Klingenbach weiterführen. Die Trasse dürfte neben der jetzigen B16 und dem Autobahnzubringer verlaufen.
Der Baubeginn ist "aus derzeitiger Sicht für 2023 geplant. Das ist jedoch von der Dauer der erforderlichen Behördenverfahren abhängig", sagte Alexander Walcher, Geschäftsführer der Asfinag-Bau-Management GmbH, am Donnerstag gegenüber dem KURIER. Auch Ungarn plant eine Autobahn bis zur Staatsgrenze, 2017 könnte Baubeginn sein. Mit Ungarn sei der "Anschluss der A3 an die ungarische M85 grundsätzlich akkordiert", heißt es von österreichischer Seite.
Mittwochabend hatte die Asfinag den Bürgermeistern der Anrainergemeinden Wulkaprodersdorf, Siegendorf, Zagersdorf und Klingenbach "erste grobe B16-nahe Trassenführungsvarianten" präsentiert. Kostenrahmen für die etwas mehr als 10 Kilometer: rund 250 Millionen Euro. Die Ortschefs forderten von der Asfinag neben Lärmschutzmaßnahmen auch die Aufrechterhaltung bestehender Verbindungsstraßen zwischen den Gemeinden.
Die Wünsche der Ortschefs würden "bis Frühjahr 2017 in die Planungen eingearbeitet", versprach Walcher. Im März oder April kommenden Jahres sollen die Ergebnisse in den Gemeindegremien und in "Planungsausstellungen in den Anrainergemeinden" präsentiert werden.
Zweiter Versuch
Die Asfinag sei eher vage geblieben, sagten die roten Ortschefs von Siegendorf und Zagersdorf, Rainer Porics und Helmut Zakall. Es seien "keine Details" auf den Tisch gelegt worden, meinte Zakall und Porics ergänzte: "Ich habe nichts Neues gehört". Erst wenn er "Konkretes" auf dem Tisch habe, könne er den Gemeinderat informieren.
Sein Wulkaprodersdorfer Kollege Friedrich Zarits (ÖVP) nutzte hingegen eine ohnehin für Donnerstagabend anberaumte Gemeinderatssitzung für ein erstes Update eines alten Projekts: Schon zwischen 2004 und 2007 stand die Verlängerung auf der Agenda. Damals wurde die Verkehrsfreigabe für 2016 avisiert, kosten sollte das Teilstück "nur" 120 Millionen Euro. Gescheitert ist der Weiterbau nach Asfinag-Sicht damals an "weitreichenden Forderungen der Anrainergemeinden" – Einhausungen wurden verlangt.
In Wulkaprodersdorf hatte damals eine Volksbefragung ein eindeutiges Votum ergeben, 90 Prozent lehnten die Verlängerung ab. Und auch diesmal stellt Ortschef Zarits ein Bürgervotum in den Raum. Die Geschichte könnte sich demnach wiederholen, denn Grete Krojer von der Unabhängigen Dorfliste Wulkaprodersdorf sagte Donnerstagabend: Man stehe wieder dort, wo man seinerzeit aufgehört habe.