Zweite Flut binnen fünf Tagen im Südburgenland
Von Roland Pittner
Die Bäche sind randvoll, und treten über die Ufer; Schlamm liegt auf der Straße in Loipersdorf-Kitzladen, Bezirk Oberwart. Mehrere Feuerwehren waren am Mittwoch im Einsatz. „Mein Garten ist komplett überflutet, auf der Straße hätte man mit dem Boot fahren können“, sagt Manfred Fugger. In seiner Straße ist das Wasser binnen 30 Minuten gekommen. „Es stieg um 15 Zentimeter weniger als vergangenen Freitag, trotzdem hat es viele wieder schwer erwischt“, sagt Fugger und schaut in seinen Garten, der einem See gleicht.
Sein Nachbar Ewald Böhm sieht sich beim KURIER-Lokalaugenschein ebenfalls gerade um: „Eben erst haben wir alles wieder sauber gehabt, jetzt geht es von vorne los“, sagt der Loipersdorfer. Die Gemeinde hatte es, wie berichtet, schon beim Unwetter am Freitag schwer erwischt. Am Mittwoch zog eine Gewitterzelle eine ähnliche Spur der Verwüstung. Betroffen waren die Gemeinden Pinkafeld, Riedlingsdorf, Loipersdorf-Kitzladen und viele andere im Bezirk Oberwart, in denen Schlamm beseitigt und Keller ausgepumpt werden mussten.
Aufräumarbeiten
Seit vergangenen Freitag liefen in den meisten Gemeinden bereits die Aufräumarbeiten. „Zum Glück hatten wir unser Rückhaltebecken schon ausgeräumt, sonst wäre das heute noch dramatischer gewesen“, sagt Loipersdorfs Bürgermeister Thomas Böhm. Schäden könne er noch keine abschätzen, aber für die Bewohner sei es eine Katastrophe.
Etwas weiter die Straße runter hilft Hannes Koch seinen Eltern, die Wassermassen aus dem Keller zu beseitigen. „Wir schauen, dass wir alles retten was noch geht“, sagt Koch. In vielen Gärten liegen Habseligkeiten herum, die im Keller gelagert wurden; vieles ist zerstört. Im Bezirk waren auch einige Straßen wegen Überflutung gesperrt.
Im Seewinkel (Gemeinden Andau, Frauenkirchen und Mönchhof) gab es ebenfalls Überschwemmungen und Feuerwehreinsätze. „Wir haben jetzt die erste Ruhe nach dem Sturm“, erklärt ein Sprecher der LSZ Burgenland am Nachmittag, „jetzt hoffen wir, dass es so bleibt“.
Weitere Unwetter
Die beiden zum Katastrophengebiet erklärten oststeirischen Gemeinden Waldbach-Mönichwald und St. Lorenzen am Wechsel hatten am Mittwoch Glück: Die schweren Unwetter streiften die Gebiete nur leicht. Im nö. Bezirk Neunkirchen herrschte Ausnahmezustand. Bäche traten über die Ufer und Schlammlawinen gingen ab. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz.