Wildschweine in Österreich: "Wilde Schäden" für 2020 befürchtet
Von Roland Pittner
"Jeden Tag schlagen wir Pflöcke ein und ziehen neue Zäune", sagt Roland Trummer. Der Landwirt aus Neumarkt an der Raab im Bezirk Jennersdorf muss seine Ackerkulturen schützen. "Mais holen sich die Wildschweine sofort, wenn es keinen Zaun gibt. Bei den Sojabohnen ist es vor allem das Rotwild, das Schaden macht", erklärt Trummer. Da seine Felder auf mehrere Gemeinden verteilt zu finden sind, ist der Schaden unterschiedlich. "Manche Jäger verstehen sich eher als Wildtierzüchter bei uns", meint der Landwirt. Betroffen ist vor allem Mais und Sojabohne, aber auch beim Getreide sorgen die Wildtiere für große Schaden.
"Jeden Acker, den wir ernten wollen, müssen wir einzäunen", erklärt Trummer. Für Schwarzwild reiche eine Schnur Elektrozaun, bei Rotwild müssten es zwei sein, um die Tiere von den Feldfrüchten fernzuhalten. Die Elektrozäune seien nicht billig und auch die ständige Pflege sei anstrengend. "Das Gras unter den Zäunen muss regelmäßig gemäht und die Batterien getauscht werden", sagt Trummer. Viel zusätzlicher Aufwand für den Landwirt und seine Familie.
Aber auch die Jägerschaft war im ganzen Burgenland nicht untätig. "Wir haben 2019 mehr als 11.000 Stück Schwarzwild erlegt", sagt Landesjägermeister Roman Leitner. Ein Rekordwert, trotzdem stellen sich die Waidmänner auf ein starkes Schwarzwildjahr 2020 ein. Allein von Jänner bis März wurden um knapp 1.500 Wildschweine mehr erlegt, als 2019. Hält der Trend an, könnte es zu einer neuen Rekordstrecke beim Schwarzwild kommen.
Die Wildschäden, die im Vorjahr ausbezahlt wurden, belaufen sich auf 639.846 Euro. "Aber es gibt auch viele Fälle in denen es amikal gelöst wird, da gibt es dann ein Stück Rehwild für den Landwirt statt Geld", sagt der Landesjägermeister. Höchststand beim Schwarzwild-Abschuss und bei den Wildschäden war 2012 mit 12.842 Abschüssen und 883.281 Euro ausbezahlten Wildschaden.
Heuer wurden mit Stand 14. Mai knapp 5.000 Euro Wildschaden ausbezahlt, heißt es vom Jagdverband. "Bis jetzt haben uns noch keine massiven Beschwerden der Bauern erreicht, es sind nicht mehr als in anderen Jahren", meint dazu Landwirtschaftskammer Präsident Niki Berlakovich.
Hohe Wilddichte
"Wir könnten heuer dadurch höhere Wildschäden haben, durch den milden Winter gab es kaum Ausfälle beim Nachwuchs der Wildschweine und die Vermehrungsrate ist sehr hoch", sagt Leitner. Auch die Bejagung werde schwieriger, durch immer größer werdende Felder. "In einem zehn Hektar großen Maisfeld können wir nicht jagen und Schwarz- aber auch Rotwild bleiben ungestört drinnen", sagt Leitner. Ohne Schneisen, um das Wild zu sehen, sei eine Bejagung unmöglich. Der Jagdverband fordert auch die Freigabe von Nachtsichtzielgeräten für die Jagd auf Schwarzwild. "Niederösterreich, Oberösterreich und auch Wien haben diese Geräte bereits freigegeben", sagt Leitner. In Anbetracht der drohenden afrikanischen Schweinepest (ASP) und der Wildschadensregulierung sei der Einsatz von Nachtzielhilfen nötig. Im Burgenland will die zuständige Landesrätin Astrid Eisenkopf allerdings keine Erlaubnis dafür geben.
Die Wildschäden, die im Vorjahr ausbezahlt wurden, belaufen sich auf 639.846 Euro. "Aber es gibt auch viele Fälle in denen es amikal gelöst wird, da gibt es dann ein Stück Rehwild für den Landwirt statt Geld", sagt der Landesjägermeister. Höchststand beim Schwarzwild-Abschuss und bei den Wildschäden war 2012 mit 12.842 Abschüssen und 883.281 Euro ausbezahlten Wildschaden.
Heuer wurden mit Stand 14. Mai knapp 5.000 Euro Wildschaden ausbezahlt, heißt es vom Jagdverband. "Bis jetzt haben uns noch keine massiven Beschwerden der Bauern erreicht, es sind nicht mehr als in anderen Jahren", meint dazu Landwirtschaftskammer Präsident Niki Berlakovich.